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Das anfängliche "Elchtest"-Debakel
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© Bosch GmbH
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bei der Mercedes A-Klasse und deren
anschließende serienmäßige Ausrüstung mit ESP
brachte den Durchbruch: ESP ist heute in vielen
Fahrzeugen ab der Kompaktklasse Standard
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Bosch fertigt in diesen Tagen in seinem Blaichacher Werk das 10-millionste Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP).
Wie das Unternehmen mitteilte, ist in Deutschland mittlerweile jedes zweite neu zugelassene Auto mit dem System
ausgestattet, in Westeuropa immerhin jedes vierte.
Anhand diverser Sensorsignale vergleicht ESP die tatsächliche mit der vom Fahrer gewünschten Fahrtrichtung. Stimmen
diese nicht überein, über- oder untersteuert das Fahrzeug. In einem ersten Schritt reduziert ESP durch einen
Eingriff in das elektronische Motormanagement die Motorleistung. Reicht dies nicht aus, bremst es zusätzlich einzelne
Räder individuell ab. So hält es das Auto sicherer in der vom Fahrer gewünschten Spur - jedenfalls solange es die
Grenzen der Physik erlauben.
Wie wertvoll dieses aktive Sicherheitssystem für die Insassen ist, zeigen zwei von Toyota und DaimlerChrysler durchgeführte
Untersuchungen, die auf gesammelten Unfalldaten basieren. DaimlerChrysler weist in einer Studie aus dem Jahr 2002 nach, dass
seit dem serienmäßigen Einsatz des ESP in allen Mercedes-Personenwagen deren Anteil an der Gesamtzahl der "Fahrunfälle" in
Deutschland um gut ein Viertel gesunken sei. Als Fahrunfälle werden solche Unfälle bezeichnet, bei denen Autofahrer ohne
Einfluss durch andere die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verlieren. Toyota sieht das Potenzial an zusätzlicher Sicherheit
sogar noch größer. Das Unternehmen kommt laut Bosch anhand der Auswertung von etwa einer Million Unfällen mit
Personenschaden zu dem Schluss, dass der Einsatz von ESP die Anzahl der schweren Fahrunfälle um die Hälfte reduzieren
könnte.
In den nächsten Jahren plant Bosch die Ergänzung von ESP um eine Reihe zusätzlicher Sicherheits- und Komfortfunktionen;
wie sie auch in jüngster Vergangenheit bereits integriert wurden (Stichwort Reifendruckkontrolle, Hill-Holder).
Bis zum Jahr 2006 soll so eine ganze ESP-Produktpalette entstehen. Fahrzeughersteller können dann zusätzliche Features
quasi im Baukastensystem zusammenstellen, je nach Fahrzeug-Modell und dessen Positionierung.