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Mittwoch, 24. April 2024
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Joint-Venture wird beendet / 28 Mitarbeiter betroffen

Autoportal Auto.T-Online.de wird eingestellt

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Das Autoportal "auto.t-online.de", ein Joint-Venture zwischen der Motor-Presse Stuttgart und T-Online, wird eingestellt. Wie die Unternehmen am Sonntag mitteilten, wird die Partnerschaft zum 31. August 2003 beendet und der Betrieb der Seite eingestellt. Das Joint-Venture habe die wirtschaftlichen Zielsetzungen nicht erreichen können, hieß es zur Begründung seitens der Motorpresse. Die Beendigung findet den Angaben zufolge "einvernehmlich" statt; T-Online hat seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 51% rückwirkend zum 1. Juli an die Verlagsgruppe verkauft. Über den Preis und weitere Details der Transaktion haben die Partner Stillschweigen vereinbart.

Ab September will der Stuttgarter Verlag, in dem die Magazine "auto motor und sport", "mot" und zahlreiche andere Titel erscheinen, seine Online-Aktivitäten abermals neu ausrichten. Gab es anfänglich auf der Motorpresse-Website autoaffine, wenn auch nicht sehr zahlreiche und aktuelle Inhalte, so gründete das Unternehmen später und mit etlichen Verzögerungen die Portalseite "Autouniversum.de", die vor zwei Jahren in "auto.t-online.de" überführt wurde. Das war (und ist noch) ein ordentliches Angebot, andererseits jedoch sowohl gestalterisch als auch inhaltlich längst nicht so gut, wie es hätte sein können und in Anbetracht von Größe und Background der Redaktion auch sein müssen.

Nun sollen die einzelnen Magazine jeweils einen eigenen Webauftritt bekommen; den Anfang wird "auto motor und sport" machen. "AUTOStraßenverkehr" und "mot. Die Autozeitschrift" folgen später. Die vollständige Präsentation der neuen Site ist zum Jahreswechsel 2003/04 geplant.

Mit der Neuausrichtung werde man die Organisationsstruktur der Multimedia-Aktivitäten "entsprechend künftigen Entwicklungen" anpassen, hieß es - was wohl bedeuten soll, dass man sich den aktuellen negativen wirtschaftlichen Bedingungen beugt und die Notbremse zieht. Langfristig seien nur solche Online-Aktivitäten vertretbar, die eng mit den Print-Marken verzahnt seien und nachhaltige Synergieeffekte mit diesen beinhalteten. Wie zu hören ist, waren die Kollegen von Auto.T-Online.de durch das Joint-Venture auch in ihrer Arbeit eingeschränkt. So mussten etwa alle Projekte immer auch durch diverse Gremien von T-Online genehmigt werden.

T-Online will zukünftig autospezifische Inhalte zielgruppenspezifisch aufbereiten und in die verschiedenen, eigenen Themenportale integrieren. Der Verkauf der Anteile habe keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-Gesamtumsatz und das Geschäftsergebnis der T-Online International AG.

Bei der Auto.T-Online GmbH & Co. KG sind derzeit nach offiziellen Angaben "rund" 28 Mitarbeiter beschäftigt; ihre Zukunft ist ungewiss. Momentan finden Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat über "sozialverträgliche" Lösungen statt. Das Unternehmen prüfe, den Mitarbeitern andere "etwaig vorhandene vakante" Stellen in der Verlagsgruppe anzubieten - das klingt nicht gut. Offenbar soll die neue Website grundsätzlich von den bisherigen Print-Redaktionen betrieben werden.

Auto.T-Online.de ist damit nach dem Aus von "Autocert", einem Joint-Venture von Süddeutscher Zeitung und TÜV Süddeutschland, bereits das zweite Auto-Portal, das im laufenden Jahr seine Pforten schließt. Autocert hatte den Betrieb zum 31. März eingestellt (Autokiste berichtete) - hier waren alle 25 Mitarbeiter betroffen.
text  Hanno S. Ritter
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