Entschädigungsfonds für Unfallopfer: Bisher über 500 Mio. Euro ausgezahlt
Obwohl in Deutschland die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben ist, kommt es zu Unfällen, bei denen
das Fahrzeug, das den Schaden verursacht, nicht versichert ist oder aber der Unfallverursacher Fahrerflucht
begeht. Damit das Unfallopfer nicht leer ausgeht, wurde vor nunmehr 40 Jahren der Verein Verkehrsopferhilfe e.V. (VOH)
gegründet. Die Bilanz: Über 110.000 bearbeitete Entschädigungsanträge mit einer Schadensumme von deutlich über einer
halben Milliarde Euro. Diese Zahlen teilte der Verein heute anlässlich des Jubiläums mit.
Alle in Deutschland tätigen Kfz-Haftpflichtversicherer beteiligen sich an diesen Aufwendungen der VOH.
Wenn ein Unfallopfer von keiner anderen Seite Entschädigung erhalten kann, beispielsweise durch die eigene
Vollkaskoversicherung oder Krankenkasse, leistet die Verkehrsopferhilfe Ersatz, wenn
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das Schädigerfahrzeug nicht ermittelt werden kann,
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das Fahrzeug des Unfallverursachers nicht versichert ist,
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der Schaden vorsätzlich und widerrechtlich herbeigeführt wurde,
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der Autohaftpflichtversicherer Insolvenz beantragen musste.
Bei Schäden durch unversicherte Fahrzeuge, Fahrerflucht oder bei vorsätzlicher, widerrechtlicher Handlung des
Verursachers zahlt die Verkehrsopferhilfe, als wäre der Schuldige mit der gesetzlichen Mindestdeckungssumme
versichert (insgesamt bis zu 7,5 Millionen Euro bei Personenschäden und bis zu 500.000 Euro bei Sachschäden). Bei
Unfällen mit Fahrerflucht werden die Blechschäden und so genannte Sachfolgeschäden (z. B. Abschleppen,
Mietfahrzeugkosten) nicht ersetzt. Sonstige Sachschäden (z.B. an Kleidung, Ladung, Gepäck, Bepflanzungen) werden mit
einem Selbstbehalt von 500 Euro ersetzt. Schmerzensgeld wird nur bei besonders schweren Verletzungen oder wenn
erhebliche Dauerschäden eintreten gezahlt.