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2. Generation: Der neue Audi A3 ist dynamischer gezeichnet
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© Audi AG
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Eine der wichtigsten automobilen Neuerscheinungen des Jahres kommt aus Ingolstadt. Heute hat Audi erstmals offizielle
Details zum neuen A3 bekannt gegeben.
Mit einem um 65 Millimeter vergrößerten Radstand bei um 51 Millimeter gewachsener Außenlänge (nun 4,203 Meter), der um 30
Millimeter auf nun 1,765 Meter gewachsenen Breite und der gleichzeitig um 10 Millimeter reduzierten Höhe (nun 1,421 Meter)
nähern sich die Proportionen der zweiten A3-Generation denen eines klassischen Coupés. Ein Eindruck, den auch kürzere
Überhänge, die spürbar stärker geneigte C-Säule und die stark ansteigende Seitenlinie sowie die flacheren Fensterbänder
unterstreichen - jedenfalls bei der dreitürigen Version, und nur die steht wie beim Vorgänger zunächst zur Verfügung.
Die Frontpartie des A3 wird geprägt von der betonten seitlichen Pfeilung und vom dynamischen Schnitt der Scheinwerfer, die
die Klarglasoptik beibehalten. Deren obere Kanten weisen in die Mitte und verleihen dem Gesicht mit dem Audi-typischen
Doppelgrill einen selbstbewussten und sportlichen Charakter. Treu geblieben sind die Ingolstädter trotz aller Kritik
den unpraktischen Klapptürgriffen.
Die Heckpartie ist mit einer deutlichen Reduktion der Linien sehr klar gestaltet. Die Stoßfänger reichen nun auch
beim A3 direkt an die Heckleuchten heran - eine kostengünstige und inzwischen weit verbreitete, wenn auch nicht
zwangsläufig schöne Lösung. Insgesamt darf man dem Neuen eine Evolution der Formensprache attestieren, die die
Verwandtschaft zum vielfach für sein Design preisgekrönten Vorgänger deutlich macht. Die neue
Generation wirkt einen Tick moderner und dynamischer, aber in gleichem Maße auch weniger zeitlos.
Spürbarer Fortschritt der neuen Generation ist das klar gewachsene Platzangebot für alle Insassen. Besonders die
Fondpassagiere profitieren von einer deutlich verbesserten Knie- und Schulterfreiheit. Durch eine platzsparendere
Konstruktion des Handbremshebels konnten in der Mittelkonsole zwei zusätzliche Cupholder eingebaut werden, die auch für
die hinten Sitzenden erreichbar sind. Die Durchladeeinrichtung kann es nach Audi-Angaben selbst mit zwei Snowboards
aufnehmen und enthält im übrigen einen herausnehmbarem Skisack. Der Kofferraum selbst ist mit 350 Litern Fassungsvermögen
nicht gewachsen, ebenso der Tankinhalt mit 55 Litern.
Audi-typisch elegant und perfekt präsentiert sich das Interieur-Design. Auffallend sind die nun runden Lüftungsdüsen,
die wieder einmal beweisen, dass fast jeder Trend sich früher oder später wiederholt: Sie wurden schon Ende der 1970er
Jahre etwa im Mercedes W123 verbaut. Im übrigen fällt im Audi die hohe Mittelkonsole auf; die Sitzposition soll
dagegen nochmals tiefer sein als bisher. Erfreulich: Endlich gibt es auch ein fußentlastendes stehendes Gaspedal.
Ein Blick auf die Ausstattung: Geblieben sind die drei verschiedenen Ausstattungspakete mit den bekannten Namen "Attraction"
(Basis), "Ambition" (Sport) und "Ambiente" (Komfort). In allen Versionen serienmäßig sind die Easy-Entry-Funktion für die
Vordersitze, elektrische Fensterheber vorne, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Lichtsensor und ein höhenverstellbarer
Fahrersitz. Für die Sicherheit sorgen sechs Airbags, ESP und neu entwickelte Vordersitze mit crashaktiven Kopfstützen.
Ebenfalls werden alle Modelle unabhängig von der Motorisierung mit Alufelgen in 16 Zoll Größe ausgerüstet, die
Ambition-Modelle haben sogar 17 Zoll große Räder - so wird der "Premium"-Anspruch auch nach außen sichtbar. Parallel zur
Radgröße wuchsen auch die Bremsscheiben im Durchmesser.
Optional wird so gut wie alles angeboten, was gut und teuer ist. Zu diesen Begehrlichkeiten gehören natürlich Klimaanlage
oder Klimaautomatik, aber auch die erstmals angebotenen Optionen Sitzheizung im Fond und Sonnenschott für das Heckfenster, außerdem Navigationssystem (wahlweise auch mit TV-Tuner) und Audio-Anlagen, selbige auf Wunsch auch mit einem Sound-System
vom Klangspezialisten Bose. Der CD-Wechsler sitzt nun im Handschuhfach und ist dadurch viel besser zugänglich.
Antriebsseitig stehen insgesamt sechs Triebwerke zur Verfügung. Topmodell ist der 3,2 Liter große Sechszylinder in
V-Bauweise, der 241 PS und 320 Nm leistet. Obschon das Triebwerk auch A4 und TT unlängst eingeführt wurde, steht es im
A3 erst ab Jahresmitte zur Verfügung. Darunter rangiert der ebenfalls noch recht neue FSI-Motor, der aus zwei Litern
Hubraum 150 PS entwickelt. Basis-Benziner ist der ebenfalls vierzylindrige und 102 PS starke 1,6-Liter, der aus diversen
anderen Modellen des VW-Konzerns bekannt ist. Geringfügig schneller ist der 1,9-Liter-TDI, der jetzt 105 PS leistet. Noch
mehr Fahrspaß verspricht das neue TDI-Triebwerk, nun zwei Liter groß, mit Vierventilkopf ausgestattet und 140 PS stark. Das
Drehmoment liegt dabei mit 320 Nm exakt auf dem Niveau des großen V6, der über 100 PS mehr leistet. Der neue Motor
beschleunigt den A3 damit in 9,5 Sekunden auf Tempo 100 und danach weiter bis auf 207 km/h. Verbrauchswerte der einzelnen
Varianten oder das Fahrzeuggewicht haben die Ingolstädter bisher nicht bekannt gegeben. Gleiches gilt für die
Abgaseinstufungen - es darf aber davon ausgegangen werden, dass jedenfalls die Vierzylinder alle die EU4-Norm
erreichen werden. Das Motorenprogramm im Überblick zeigt die nachfolgende Tabelle:
Motorisierungen für den neuen Audi A3 im Überblick: |
Hubraum |
Bauart |
PS |
Nm |
0-100 km/h |
Vmax |
3,2 l |
V6 Otto |
241 |
320 |
6,7 sec |
241 km/h |
2,0 l |
R4 FSI |
150 |
200 |
9,1 sec |
211 km/h |
1,6 l |
R4 Otto |
102 |
148 |
11,9 sec |
185 km/h |
1,9 l |
R4 TDI |
105 |
250 |
11,4 sec |
187 km/h |
2,0 l |
R4 TDI 16V |
140 |
320 |
9,5 sec |
207 km/h |
Je nach Motorvariante stehen manuell geschaltete 5- oder 6-Ganggetriebe zur Wahl. Außerdem bietet Audi die
tiptronic-Automatik an - wie der neue VW Touran nun erstmals auch in der Kompaktklasse mit sechs Fahrstufen.
Die jeweils stärksten Otto- und TDI-Versionen lassen sich alternativ zum manuellen Getriebe mit dem neuen direkt
schaltenden Sportgetriebe DSG ausstatten: Diese Kraftübertragung erlaubt dank automatisierter Doppelkupplung
blitzschnelle Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung. Der Fahrer wechselt die Gänge wahlweise sequentiell mit dem
Schalthebel oder mittels Wippen am Lenkrad. Zusätzlicher Nutzen: Das DSG-Getriebe bietet auf Wunsch auch den
Komfort einer Automatik und schaltet - elektronisch geregelt - selbsttätig. Weil es jedoch ohne kräftezehrenden
Drehmomentwandler auskommt, entfällt der sonst übliche Mehrverbrauch. Verfügbar sind die DSG-Versionen
ab Mitte 2003.
Das 3,2 V6-Topmodell ist serienmäßig mit Allradantrieb ausgerüstet, optional ist auch der neue TDI als quattro lieferbar.
Aber auch die zweiradgetriebene Variante dürfte trotz Frontantrieb für viel Fahrspaß sorgen: Schließlich ist der A3 - so
sagen viele - die schönste Art, Golf zu fahren. Allerdings auch die teuerste; doch die Preise halten die
Ingolstädter bislang unter Verschluss.