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Abbiegelicht mit bis
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© Adam Opel AG
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zu 30 Metern Reichweite: AFL von Opel
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Scheinwerfer, die in Kurven mitschwenken oder gar um die Ecke leuchten können, sind der neue Trend. Was vor
Jahrzehnten schon bei Citroen verwirklicht wurde und dann für lange Zeit in der Versenkung verschwand, dürfte
schon in wenigen Jahren zur Serienausstattung vieler Fahrzeuge gehören: Der neue Audi A8 besitzt bereits
Scheinwerfer mit Abbiegelicht, und die meisten anderen Hersteller arbeiten mit Hochdruck an solchen und noch
aufwändigeren Systemen.
Etwas überraschend mag es für manche sein, dass ausgerechnet Opel nun die Einführung eines solches Systems in der
Mittelklasse ankündigt. Wie heute üblich, hört die neue Technik auf einen englischen Namen mit einer dreibuchstabigen
Abkürzung: Nach ABS, ASD, BAS, ASR, ETS, EPS etc. pp. kommt nun also AFL - Adaptive Forward Lighting (AFL).
Hinter dem Kürzel verbirgt sich eine von Opel selbstbewusst als "wegweisend" bezeichnete Scheinwerfer-Technologie, die ein
deutliches Plus an aktiver Sicherheit und Komfort bietet. Zum Einsatz kommt AFL, das erstmals mitlenkende Bi-Xenon-Scheinwerfer
mit einem 90-Grad-Abbiegelicht für Kreuzungen und enge Biegungen kombiniert, im nächsten Jahr im Opel Vectra und im neuen
Signum. Damit macht Opel als erster Automobilhersteller eine solche Licht-Technologie in Fahrzeugen der Mittelklasse und somit
für einen breiten Kundenkreis verfügbar. Später soll das von Opel gemeinsam mit Hella entwickelte AFL-System sukzessive auch in
anderen Opel-Modellreihen Einzug halten.
"Adaptive Forward Lighting bietet eine signifikante Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Fahrkomforts. Gleichzeitig ist
diese neue Licht-Technologie ein weiterer Beleg für die Innovationskraft von Opel, denn es ist unser grundsätzliches Ziel,
anspruchsvolle Technik in allen Fahrzeugklassen erschwinglich zu machen", so Hans H. Demant, Technik-Vorstand der Adam Opel AG.
Ziel der Lichtspezialisten von Opel war es, das Autofahren bei Dunkelheit und Schlechtwetterverhältnissen komfortabler und vor
allem sicherer zu machen. Denn aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass mehr als 40 Prozent aller Unfälle
mit tödlichem Ausgang bei Nacht geschehen, obwohl das Verkehrsaufkommen um 80 Prozent geringer ist als am Tag. Dies verwundert
nicht, denn wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die visuelle Wahrnehmung, mit der wir 90 Prozent aller für den
Verkehr relevanten Informationen verarbeiten, bei schlechter Nachtsicht auf bis zu vier Prozent absinken kann. Besonders im
Herbst und Winter, wo die verkürzte Tageslichtphase mit spätem Sonnenaufgang und früh einsetzender Dämmerung sowie häufiger
Regen und Nebel für schlechte Sichtbedingungen sorgen, soll AFL einen deutlichen Sicherheitsgewinn bringen.
Voraussetzung für die Einführung der AFL-Technik ist allerdings noch eine Änderung der bestehenden ECE-Regelungen (Economic
Commission for Europe): Bisher ist beispielsweise nur ein bewegliches Fernlicht, nicht aber das Mitschwenken des asymmetrischen
Abblendlichts erlaubt. Die entsprechende Anpassung der Vorschriften wird jedoch für Anfang 2003 erwartet.
Das Kurvenlicht besteht aus mitschwenkenden Frontscheinwerfern, die mit einem Winkel von bis zu +/- 15 Grad in die Kurve
strahlen, abhängig von Lenkwinkel und Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Kurven, etwa auf nächtlichen Bundesstraßen, werden so
deutlich besser als bisher ausgeleuchtet - nicht nur ein Sicherheits-, sondern auch ein Komfortgewinn.
Das zusätzlich realisierte Abbiegelicht leuchtet Kreuzungen und enge Biegungen mit Hilfe eines zusätzlichen Reflektors aus.
Dieser wird abhängig von Blinker- und Lenkradstellung sowie Geschwindigkeit gesteuert. Die Ausleuchtung erfolgt bis annähernd
90 Grad und circa 30 Meter weit seitlich zur Fahrtrichtung. Das Abbiegelicht wird nur bei Fahrsituationen bis etwa 50 km/h
aktiviert; ein Spurwechsel auf der Autobahn bleibt zum Beispiel unbeeinflusst.