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Donnerstag, 28. März 2024
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ADAC-Statistik zeigt: Erstmals mehr Staus an Sonntagen als an Samstagen

Staubilanz 2002: 15.000 Kilometer stehender Verkehr

Siehe Bildunterschrift
Willkommene Abwechslung © ADAC
im Sommerstau: ADAC-Stauberater
Autoreisende, die in der abgelaufenen Sommersaison den langen und Zeit raubenden Samstag-Staus entkommen wollten und ihre Fahrt deshalb an einem Sonntag antraten, hatten nicht selten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der ADAC registrierte im Reisesommer 2002 - erstmals in seinen Staubilanzen - an den Sonntagen mehr Staus von zehn Kilometern und darüber als an den Samstagen. Die meisten Riesenstaus ab 40 Kilometern (rund 60 Prozent) jedoch entfielen weiterhin auf die Samstage. Insgesamt summierten sich die Staus, die man in der Hauptreisezeit von Freitag bis Sonntag zählte, zu einer Strecke von über 15.000 Kilometern; der Rekordstau betrug allein 70 Kilometer.

Laut ADAC-Statistik stauten sich die Fahrzeugkolonnen an den 13 Ferienwochenenden von Ende Juni bis Mitte September 1016-mal auf jeweils mehr als zehn Kilometer Länge. Im Vorjahr zählte man an den 12 Ferienwochenenden 981 Staus. Von den über 1.000 Staus, die Polizei und ADAC-Staumelder auf Deutschlands Bundesfernstraßen meldeten, hatten 809 Staus eine Länge zwischen 10 und 19 Kilometern, 207 waren 20 Kilometer und länger. Bei der ADAC-Staubilanz wurde jeder Stau ab zehn Kilometer Länge berücksichtigt, also auch jene, die sich ausschließlich aufgrund eines Unfalls bildeten.

Von den so erfassten 1016 Staus entfielen allein 523 (im Vorjahr 544) auf einen Freitag, 234 (236) auf einen Samstag und 259 (201) auf einen Sonntag. Ungeachtet dieser Zahlen steuern die meisten Autourlauber weiterhin samstags ihr Reiseziel an. Hauptursache nämlich für die Freitag-Autoschlangen sind die große Zahl von Pendlern und Wochenendheimfahrern sowie der starke Lkw-Verkehr. Auch sonntags trugen viele Pendler und nicht zuletzt Ausflügler zur starken Verkehrsbelastung bei.

Die meisten Staus gab es - in der Reihenfolge der Störungshäufigkeit - auf den fünf klassischen Ferienrouten:
  • A 1 Lübeck - Hamburg - Bremen - Köln
  • A 3 Oberhausen - Frankfurt - Nürnberg - Passau
  • A 7 Flensburg - Hamburg - Hannover - Würzburg - Kempten
  • A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
  • A 9 Berlin - Nürnberg - München
Auf diesen Nord-Süd-Verbindungen wurden zwischen 139 (auf der A 1) und 114 (auf der A 7) mindestens zehn Kilometer lange Fahrzeugkolonnen ausgemacht. Das sind 625 beziehungsweise 61,5 Prozent aller in der Ferienzeit auf Fernstraßen registrierten Staus. Stark zugenommen haben die Staus auf der A 5, der A 24 und der A 81. Auf der A 5 Kassel - Frankfurt - Basel zählte man 2002 mit 76 Staus 24 mehr als im Vorjahr, auf der A 24 Hamburg - Berlin stieg die Zahl der Staus um elf auf 26 und auf der A 81 Würzburg - Stuttgart - Singen von 15 auf ebenfalls 26.

Die heißesten Wochenenden in der Reisesaison 2002 waren der 9.-11. August mit insgesamt 108 Staus, der 26.-28. Juli mit 103 Staus sowie der 12.-14 Juli mit 89 und der 19.-21. Juli mit 88 Staus von zehn Kilometern und darüber. An den Reisewochenenden standen Autofahrer auf den deutschen Autobahnen "nur" sechsmal in einem Stau, der 50 Kilometer und länger war. In der Ferienzeit des Vorjahres waren es noch elf solcher Staus gewesen. Den mit 70 Kilometern längsten Stau überhaupt gab es am Samstag, 20. Juli, auf der A 7 Hannover - Hamburg zwischen Hannover-Nord und Soltau-Ost. Laut ADAC-Staubilanz bildeten sich ferner auf folgenden Fernstrecken Staus von 50 Kilometern und darüber:
  • Sonntag, 1. September, A 1 Oldenburg - Lübeck (58 Kilometer)
  • Sonntag, 18. August, A 9 Berlin - Halle (55 Kilometer)
  • Samstag, 27. Juli, A 7 Hannover - Hamburg (50 Kilometer)
  • Samstag, 24. August, A 8 Salzburg - München (50 Kilometer)
  • Samstag, 17. August, A 7 Hannover - Hamburg (50 Kilometer)
Rien ne va plus.
text  Hanno S. Ritter
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