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Aufnahme der Golf-
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© Volkswagen AG
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Produktion in Sarajevo
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Volkswagen hat am Dienstag die Fertigung des Golf im Werk in Sarajevo / Bosnien und Herzegowina aufgenommen. Wie Lothar
Sander, Verwaltungsratsvorsitzender der Volkswagen Sarajevo d.o.o. und im Vorstand der Marke Volkswagen verantwortlich für
Controlling und Rechnungswesen, vor Belegschaft und Management des Werkes erklärte, setze Volkswagen hiermit "ein weiteres
Zeichen für das Engagement in Bosnien und Herzegowina" und wolle damit "weiterhin positiv zur Entwicklung dieses Landes beitragen".
Als Voraussetzung für eine insgesamt höhere Fahrzeugstückzahl bezeichnete Sander die Schaffung einer Freihandelszone auf dem
Gebiet des Stabilitätspaktes und der damit verbundenen Entstehung eines einheitlichen Wirtschaftsraumes, der bislang nicht
existiere. "Um die Produktionssteigerung und damit auch zusätzliche Beschäftigung bei Volkswagen Sarajevo zu schaffen,
müssen die Märkte der Region Südeuropa ohne Zollbelastung wettbewerbsfähig mit Fahrzeugen aus der hiesigen Fertigung
beliefert werden können."
Derzeit werden bei Volkswagen Sarajevo nach Unternehmensangaben jährlich rund 3.000 Škoda-Fahrzeuge für den bosnischen Markt
und im geringen Umfang Fahrzeugteile für die deutschen Werke von Volkswagen gefertigt. Erwartet wird eine Produktion von
rund 1.000 Golf-Modellen pro Jahr, die auf den vorhandenen Anlagen montiert werden können.
Sander erklärte, dass Volkswagen Sarajevo als zweites Standbein die Teilefertigung für den Volkswagen-Konzern weiter
ausbaue. So werde in Kürze die Saugrohr-Montage aufgenommen und noch in diesem Jahr die Produktionskapazität von
Abgasanlagen erhöht. Die Zahl der Mitarbeiter soll dabei von jetzt rund 80 auf 130-140 erhöht werden.
Die Aufnahme der Golf-Fertigung fällt zusammen mit dem 30jährigen Jubiläum des Werkes Sarajevo, in dem am 1. Juli 1972 die
Produktion begann. Bis 1992 wurden auf dem Gelände des früheren Volkswagen Joint Venture TAS (Tvornica Automobila Sarajevo)
rund 350.000 VW-Fahrzeuge produziert. Es handelte sich dabei anfangs um den Käfer, später um die Modelle Golf und Jetta
sowie den Kleinlieferwagen Caddy. Mit Kriegsbeginn im Jahre 1992 wurde die Fertigung eingestellt. Damals beschäftigte das Unternehmen rund 3.500 Mitarbeiter. Im August 1998 startete die neu gegründete Volkswagen Sarajevo d.o.o. die
Fahrzeugmontage und Teileproduktion.