Früher als erwartet schickt VW die Neuauflage des Passat Alltrack schon zum Genfer Salon auf den Weg zur Zielgruppe
der "aktiven Menschen". Das bewährte Konzept – Variant trifft Allrad und Offroad-Look – bleibt unverändert.
Der Wagen wirkt optisch prima – aber das liegt wohl auch daran, dass getrickst wurde.
Volkswagen
Der VW Passat Alltrack ist zurück:
Optisch hat der Generationswechsel dem Offroad-Allrad-Kombi gut getan
Alle reden dieser Tage vom neuen
Škoda Superb als hochinteressantem Passat-Ableger, da bringt VW seinen
Bestseller mit dem neuen Alltrack zurück ins Gespräch. Es handelt sich um die auf Offroad getrimmte Ausführung des Passat
Variant, die mehr als frühere "Cross"-Modelle des Autobauers auch tatsächlich - im Rahmen des Konzepts - mit Offroad-Bedingungen
klarkommt. "Über verschneite Pässe hoch in alpine Skigebiete; an den Sandstrand mit dem Bootsanhänger; zum Architektentermin
auf die Großbaustelle" - den Einsatzzweck des Wagens aus Marketing-Sicht hat der Hersteller schön formuliert.
Optisch setzt sich der Alltrack wie sein Vorgänger mit spezifisch gestalteten Schürzen samt Unterfahrschutz in Edelstahloptik (vorn
inklusive eigenständiger Nebelscheinwerfer, hinten mit integrierten Trapezblenden der Abgasanlage), Außenspiegelgehäusen in "Chrom matt",
silbern eloxierter Dachreling, speziellen Räderdesigns (Serie ist 17 Zoll, optional gibt es 18- und 19-Zöller) und vor allem
mit den Schweller- und Radhausverbreiterungen aus schwarzem Kunststoff in Szene. Die Karosserie ist 2,75 Zentimeter höhergelegt, aber
man muss ergänzen, dass das Auto auf den ersten Bildern wohl auch deswegen so satt aussieht, weil es eher wie 2,75 Zentimeter tiefergelegt
wirkt - hier wurde offenbar getrickst.
Leicht aufgepeppt zeigt sich auch der Innenraum. Beispielhaft genannt seien besonders robuste Edelstahl-Einstiegsleisten, Fußmatten mit
Doppelkappnaht, spezifische Komfortsitze in Stoff/Alcantara, Alu-Pedalerie sowie eine angepasste Ausführung der optionalen volldigitalen
Instrumente ("Active Info Display") und des Lüftungsbandes. Zur Serienausstattung gehört zudem eine Koppelbox, über die das
Smartphone mit der Außenantenne verbunden wird; in die Abdeckung der Box ist wie an vielen anderen Stellen auch der Schriftzug "Alltrack"
eingeprägt.
4Motion, der Allradantrieb mit Haldex-Kupplung der fünften Generation, ist serienmäßig an Bord. Die beiden Topmodelle verfügen
über die XDS+-Differentialsperre an beiden Achsen, im übrigen ist diese optional erhältlich. Alle Passat Alltrack werden außerdem
mit der Fahrprofilauswahl ausgestattet. Neben den auch in anderen Passat-Versionen bekannten Modi "Eco", "Normal", "Sport" und
"Individual" (in Kombination mit der adaptiven Fahrwerksregelung DCC) gibt es im Alltrack den zusätzlichen Modus "Offroad". Auf
Knopfdruck werden dabei alle relevanten Fahr- und Assistenzsysteme auf den Einsatz im Gelände abgestimmt. So ermöglicht eine
Änderung des ABS-Regelintervalls einen Keil aus Steinen etc. bei Vollbremsungen auf losem Untergrund, um so den Anhalteweg zu
verkürzen, das Gaspedal lässt sich feinfühliger dosieren, und das Direktschaltgetriebe verfügt über eine zusätzliche Untersetzung
und eine veränderte Schaltlogik.
Im Übrigen entspricht der Alltrack natürlich dem normalen Passat Variant, auch sind dessen vielfältige Ausstattungen und Assistenten
verfügbar. Neu hinzukommen die Handy-Anbindungen Apple CarPlay und Google Android Auto sowie eine umfangreiche Benutzerverwaltung, die
zahlreiche persönliche Einstellungen einem Fahrer respektive dessen Schlüssel zuordnet.
Für Vortrieb sorgen die TSI mit 150 und 220 PS (nicht aber mit 180 PS) oder die Zweiliter-Diesel mit 150, 190 und 240 PS (BiTDI). Die
beiden Basisaggregate kommen mit manuellem Getriebe, im Übrigen sei das 6-Gang-DSG Standard, erklärt VW - was im Falle des BiTDI mutmaßlich
ein Fehler ist, sind hier doch sieben DSG-Fahrstufen Standard. Genaue Daten liegen noch nicht vor, aber natürlich ist der Alltrack gegenüber
seinen "normalen" Brüdern in Sachen Fahrleistungen und Verbrauch leicht im Nachteil.
Warum sollte man den Wagen dann kaufen? Natürlich der Optik wegen. Wer sich individuell zeigen will, wird den Alltrack lieben - vielleicht
auch in einer so auffälligen Lackierung wie sie das erste Fotomodell trägt und vielleicht tatsächlich mit einer nachträglichen Tieferlegung.
Alle anderen können getrost zum normalen Variant greifen, der auch mit 4MOTION zu haben - und schon dann teuer genug ist.