VW aktualisiert den Sharan. Während das Design nahezu unangetastet bleibt, bekommt der Van unter dem
Blech neue Motoren, neue Assistenten und neue Multimediasysteme, kurz: schließt zu Golf & Co. auf.
Volkswagen
Technisch bekommt der VW Sharan demnächst
eine Modellpflege, optisch bleibt das weitgehend verborgen
Die Zukunft des VW Sharan wird intern mit Fragezeichen versehen, war zuletzt zu lesen, aber zu ernst sollte man
das nicht nehmen. Immerhin 25.500 Exemplare hat VW (zusammen mit dem baugleichen Seat Alhambra) im vergangenen
Jahr alleine in Deutschland verkauft, 200.000 Sharan (ohne Alhambra) wurden seit dem Start der aktuellen Generation
gebaut - das sind keine riesigen Zahlen, aber doch ein Volumen, das man nicht mal so eben ohne Not aufgibt, zumal
man kaum Konkurrenz zu fürchten hat, der Sharan im wichtigen Markt China als Business-Limousine erfolgreich ist -
und nicht anzunehmen ist, dass hierzulande die Familien als Hauptzielgruppe mehrheitlich auf den kleineren Touran oder
den teuren Multivan umsteigen würden.
Wie auch immer, jetzt steht erst einmal ein kleines Facelift an. Volkswagen hat dabei auf die üblichen Insignien
der Modellpflege verzichtet, schon weil es dafür angesichts der längeren Modellzyklen dieser Baureihe nach viereinhalb
Jahren noch zu früh ist. Einziges Erkennungsmerkmal des Jahrgangs 2015 sind, von neuen Farben und Leichtmetallrädern
einmal abgesehen, Rückleuchten mit LED-Innenleben - ein überfälliger Schritt, darf man hinzufügen.
Im Interieur beschränken sich die Neuerungen auf einige Dekorleisten und die Umstellung auf den neuen Bordcomputer,
wie man ihn aus dem Golf kennt. Auch das Lenkrad wird entsprechend aktualisiert, was bedientechnisch eher keinen
Fortschritt darstellt.
Wichtiger sind die Änderungen der Motorisierungen. Hier kommen nun durchweg die neuen Aggregate aus Golf & Co.
zum Einsatz. Während der sonst oft mit 120 PS homogolierte Basis-Diesel interessanterweise bei 115 PS bleibt,
erstarken die höherwertigen Versionen von 140 auf 150 bzw. von 177 auf 184 PS. Der 1,4 TSI leistet weiterhin 150 PS,
der 2,0 TSI wird jetzt in der Version mit 220 statt 200 PS verbaut. Nach wie vor gibt es alle Motoren bis auf den
Basis-Diesel auch mit DSG, das fortan auch den Segel-Modus beherrscht, weiterhin ausschließlich der mittlere Diesel
als gefragteste Version kann auch mit Allradantrieb geordert werden. Verbrauchswerte liegen noch nicht vor, dürften aber
zehn bis 15 Prozent unter dem bisherigen Niveau liegen; EU6-Konformität versteht sich von selbst.
Die Serienausstattung umfasst künftig auch die Multikollisionsbremse und die Auto-Hold-Funktion der elektrischen Handbremse.
Optional ziehen nun nahezu alle Assistenzsysteme der anderen Baureihen ins Sharan-Programm ein, namentlich der
Abstandstempomat ACC, die Auffahrwarnung Front Assist mit Notbremsfunktion, der Parklenkassistent dritter Generation,
der Ausparkassistent, der Spurhalteassistent und die Tote-Winkel-Überwachung.
Komplett erneuert wurde das Spektrum der Radio- und Navigationssysteme; analog zu neuen Modellen wie dem Passat
kommt nun auch im Sharan die zweite Generation des Modularen Infotainment-Baukastens (MIB) zum Einsatz. Als einer der
ersten Volkswagen kann der Sharan mit "App Connect" ausgestattet werden; dank "MirrorLink", "Android Auto" (Google)
und "CarPlay" (Apple) können dabei die verschiedensten Apps vom Handy in die Systeme eingespeist
werden. Schade: Das Topgerät "Discover Pro" mit 8-Zoll-Display ist für den Sharan nicht verfügbar.
Premiere feiert der Sharan auf dem Genfer Salon im März, Bestellungen sind ab April möglich, und die Markteinführung
beginnt im Juli. Zum Start gibt es zwei besonders gut ausgestattete Sondermodelle namens "Ocean" und "Beach",
lackiert in den neuen Farben "Hudson Bay Blue Metallic" bzw. "Crimson Red".