Nach vorläufigen Ergebnissen wurden im Jahr 2001 auf Deutschlands Straßen bei Verkehrsunfällen insgesamt
6.949 Personen getötet und rund 494.400 verletzt. Das geht aus den heute veröffentlichten Zahlen des
Statistischen Bundesamtes hervor. Gegenüber 2000 waren das 7 Prozent bzw. 554 weniger Verkehrstote und 2
Prozent (9.718) weniger Verletzte. 2001 wurden damit in Deutschland seit Einführung der Statistik der
Straßenverkehrsunfälle im früheren Bundesgebiet im Jahr 1953 die wenigsten Verkehrstoten registriert. Die meisten
Verkehrstoten gab es in Deutschland 1970 mit 21.332. Davon entfielen 19.193 auf das frühere Bundesgebiet und
2.139 auf das Gebiet der ehemaligen DDR.
Insgesamt registrierte die Polizei 2,36 Millionen Unfälle (+ 0,5 % gegenüber 2000); darunter 374.800 Unfälle mit
Personenschaden (- 2 %) und 134.000 schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden (+ 0,5 %).
Mehr Getötete wurden im Jahr 2001 nur in Hamburg (+ 29 %), im Saarland (+ 8 %) und in Baden-Württemberg (+ 1 %)
ermittelt. In allen übrigen Bundesländern wurden gegenüber 2000 weniger Verkehrsteilnehmer getötet. Die stärksten
Rückgänge gab es in Berlin (- 27 %), Bremen (- 22 %) und Mecklenburg-Vorpommern (- 19 %). Gemessen an den
Einwohnerzahlen lag der Bundesdurchschnitt 2001 bei 84 im Straßenverkehr Getöteten je 1 Million Einwohner. Weit
über diesem Durchschnitt lagen die Werte in Mecklenburg-Vorpommern mit 167, Brandenburg mit 143 und
Sachsen-Anhalt mit 124, weit darunter in den Stadtstaaten Berlin (19), Bremen (27) und Hamburg (31).
Gegenstand der Nachweisung |
2001 |
2000 |
+/- in % |
Polizeilich erfasste Unfälle insgesamt |
2.360.910 |
2.350.227 |
+ 0,5 |
davon: |
|
Unfälle mit Personenschaden |
374.842 |
382.949 |
- 2,1 |
schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden |
134.019 |
133.298 |
+ 0,5 |
übrige Sachschadensunfälle |
1.852.049 |
1.833.980 |
+ 1,0 |
Verunglückte insgesamt |
501.305 |
511.577 |
- 2,0 |
davon: |
|
Getötete |
6.949 |
7.503 |
- 7,4 |
Verletzte |
494.356 |
504.074 |
- 1,9 |
Es gäbe keinen Grund zur Entwarnung, so der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in einer ersten Stellungnahme. Heute überlebten
dank Sicherheitsgurten, Airbags und Unfallmedizin mehr Menschen oft schwer verletzt. Angesichts der vielen Einzelschicksale,
die dahinter stünden, bestehe dringender Anlass, zu handeln. Die hohe Zahl der Verletzten mache deutlich, welch dramatische
Dimension Verkehrsunfälle nach wie vor für die betroffenen Menschen hätten.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Seit Jahren liegt die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr bei
500.000. Das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt von der Größe Hannovers oder Leipzigs. Es wird so getan, als sei dies
unabwendbares Schicksal. Diese Haltung muss sich ändern und ein konsequentes Programm für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
aufgelegt werden." Nachhaltige Zielvorgabe müsse dabei die "Vision Zero" sein: Straßenverkehr ohne Todesopfer und mit
möglichst wenig Verletzten.
Aus Sicht des VCD ist ein ganzes Maßnahmenpaket zur Reduzierung der Unfallzahlen und Unfallfolgen notwendig. An erster Stelle
der Unfallursachen stehe immer noch zu hohe Geschwindigkeit. Daher müssten Tempolimits auf Autobahnen eingeführt, auf
Landstraßen gesenkt und möglichst viele Tempo 30-Zonen ausgewiesen werden.