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Liebe Leserin, lieber Leser, dies ist die 1000. "PS-Geflüster"-Meldung der Autokiste-Redaktion. Als wir im
Mai 2000 unsere
allererste Nachricht
veröffentlichten, traute uns kaum einer zu, dass wir auch nur deren 100 schaffen würden. Nun sind es
also 1.000 - sehr gute waren dabei und auch die ein oder andere nicht so interessante. Wir bedanken
uns für Ihr Interesse, für Lob, Kritik und Anregungen, die uns täglich zahlreich
per E-Mail erreichen.
Auf die nächsten 1.000 Meldungen! (hsr)
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Begehrt, aber
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© DaimlerChrysler AG
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umweltschädlich: Klimaanlagen in Pkws, hier die Bedieneinheit in der neuen Mercedes E-Klasse
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Etwa ein Drittel aller in Deutschland zugelassenen Pkw sind mit einer
Klimaanlage ausgestattet. Bei Erstzulassungen deutscher Marken
beträgt die Ausrüstungsquote bereits fast 87 Prozent. Als Kältemittel dient heute
Tetrafluorethan (R 134a), ein teilfluorierter Kohlenwasserstoff (HFKW),
dessen Emissionen zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen. Bereits im Jahr
2000 entsprach allein in Deutschland der Ausstoß von Treibhausgasen aus
Auto-Klimaanlagen einer Größenordnung von rund 1,3 Millionen Tonnen
Kohlendioxid. Auch mit regelmäßig durchgeführten Wartungen sind diese
Emissionen nicht zu vermeiden. Dieses Ergebnis geht aus einer Studie hervor,
die im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) vom Büro für
Umweltforschung und Beratung (Öko-Recherche), Frankfurt/Main, erstellt wurde.
Der Präsident des UBA, Prof. Dr. Andreas Troge, appelliert deshalb an die
Autofahrerinnen und Autofahrer: "Eine Klimaanlage steht beim Autokauf bei
vielen auf der Wunschliste. Das erhöht sicher den Fahrkomfort. Es
führt aber auch zu deutlich höherem Kraftstoffverbrauch.
Außerdem entweichen bei
jeder Klimaanlage Kältemittel, die das Klima schädigen. Autofahrer sollten
deshalb überlegen, ob im Interesse der Umwelt und ihres eigenen Geldbeutels
eine Klimaanlage wirklich erforderlich ist."
Ein Appell, der sicher ebenso gut gemeint wie wirkungslos sein dürfte - einmal davon
abgesehen, dass inzwischen eine Klimaanlage bei vielen Fahrzeugen ab der Mittelklasse
aufwärts (und teilweise sogar im Kompakt-Segment) bereits zur Serienausstattung gehört.
Nicht berücksichtigt wurden vom UBA auch die in Studien bereits nachgewiesenen Sicherheitsgewinne
bei klimatisierten Fahrzeugen: Wer im Sommer mit im wahrsten Sinne des Wortes kühlem Kopf
fährt, fährt in der Regel sicherer, weil konzentrierter.
Seit dem Verbot des Kältemittels R 12 (Dichlordifluormethan) - es
schädigt die Ozonschicht - wird R 134a als Kältemittel eingesetzt. Dieser Umstieg
war ein wesentlicher Schritt zum Schutz der Ozonschicht. Allerdings besitzen
HFKW ein sehr hohes Treibhauspotenzial und wurden daher 1997 in das
Kyoto-Protokoll aufgenommen, das die Emissionen von Treibhausgasen weltweit beschränkt.
Aus jeder Pkw-Klimaanlage entweichen nach UBA-Angaben im Durchschnitt etwa 8,2 Prozent des
Kältemittels pro Jahr in die Atmosphäre. Hinzu kommen Emissionen bei der
Fahrzeugentsorgung oder -verschrottung. Pkw-Klimaanlagen förderten somit
direkt durch die Kältemittel-Emissionen und indirekt durch die
zusätzlichen CO2-Emissionen wegen des deutlich höheren
Kraftstoffverbrauchs den Treibhauseffekt.
Als Alternative zu den HFKW entwickelten verschiedene Hersteller
Klimaanlagen mit CO2 als Kältemittel. Sie werden zur Zeit noch erprobt.
Nach der Markteinführung kann dann zumindest der Anteil der Emissionen
vermieden werden, der durch das Kältemittel bedingt ist.
Die Reduktion der Zusatzemissionen ist jedoch nur durch Verzicht auf eine Klimaanlage möglich.
Die Studie "Emissionen des Kältemittels R 134a aus mobilen Klimaanlagen" ist auf der UBA-Website veröffentlicht.