Das deutsch-chinesische Joint Venture FAW-Volkswagen in Changchun/China feierte gestern sein zehnjähriges Bestehen.
An der feierlichen Zeremonie nahmen Vorstandsmitglieder der Volkswagen AG, der Audi AG und der Marke
Volkswagen, an der Spitze Dr. Ferdinand Piëch, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, sowie hochrangige
Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft der Volksrepublik China teil.
In seiner Ansprache ging Piëch auf die hervorragenden Ergebnisse ein, die das Joint Venture am Standort Changchun
in den vergangenen Jahren erzielt habe. Der Absatz habe sich von 1997 bis 2000 verdreifacht, der Umsatz sogar
vervierfacht. "FAW-Volkswagen präsentiert sich heute als ein renditestarkes und gesundes Unternehmen
in der Automobilindustrie in China. Die positive Entwicklung ist vor allem auf die
hervorragende
Zusammenarbeit mit unserem Joint Venture-Partner First Automotive Works (FAW) und auf die Einführung
fortschrittlicher Technologien sowie neuer Produkte zurückzuführen", sagte Piëch.
Mit dem zum Jubiläum vollzogenen Produktionsstart für das Volkswagen-Modell Bora gehe das
Gemeinschaftsunternehmen nun einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft, so Piëch weiter. Der chinesische Markt
sei in den nächsten 30 Jahren der am stärksten wachsende und damit interessanteste der Welt, hieß es.
1991 nahm die FAW-Volkswagen ihre Geschäftstätigkeit auf, noch im gleichen Jahr
rollte der erste Volkswagen
Jetta vom Band. Im weiteren Verlauf intensivierten beide Partner ihre Zusammenarbeit. So kam 1996 eine
gemeinsame Komponentenfertigung und Montage im Getriebe- und Motorenwerk hinzu. Seit Herbst 1999 fertigt das
Joint Venture, an dem die Volkswagen AG zu 30 Prozent und die Audi AG zu 10 Prozent beteiligt sind, die
chinaspezifische Version des neuen Audi A6. Heute sind bei der FAW-Volkswagen rund 5.800 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 2000 lieferte das Joint Venture insgesamt 111.000 Pkw (VW Jetta und
Audi A6) an Kunden aus und steigerte damit sein Vorjahresvolumen um 34 Prozent. In
den ersten sechs Monaten dieses Jahres stieg das Verkaufsvolumen um weitere 27 Prozent.
In den VW-Gemeinschaftsunternehmen Shanghai Volkswagen und FAW-Volkswagen wurden bis heute mehr als zwei
Millionen Pkw produziert. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 336.000 VW- und Audi-Modelle auf dem
chinesischen Markt verkauft. Mit über 50 Prozent Marktanteil ist Volkswagen Marktführer in China.
Obschon in den nächsten Jahren durch den Wegfall der hohen Importzölle verstärkt auch andere Hersteller in das Reich
der Mitte exportieren wollen, dürfte sich daran mittelfristig wenig ändern, auch wenn zu hören ist, dasss Volkswagen
mit den viel zu hohen Produktionskosten von in China produzierten Zulieferer-Komponenten zu kämpfen habe.
Nach wie vor ein ungelöstes Problem ist freilich die Frage nach dem Umwelt- und Klimaschutz, wenn sich die Zahl der
Autos in China (derzeit gerade 2 Prozent Motorisierungsrate) weiter nach westlichem "Vorbild" entwickelt, woran
wohl kein Zweifel besteht.