TÜV fordert mehr Crash-Kompatibilität / Unterfahrschutz-Systeme für mehr Sicherheit / Mit Video-Download
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Vergleichsweise harmlose Folgen:
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© TÜV Automotive GmbH
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Das Unterfahrschutzsystem sorgt für den Leitplanken-Effekt |
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Das neuartige Unterfahrschutz-System "Safe Liner" von Krone oder Frontunterfahrschutz-Systeme können die
Kompatibilität von Lkw deutlich erhöhen und reduzieren somit die Gefährlichkeit von Pkw-Lkw-Kollisionen. Das
zeigte ein Live-Crash, den die TÜV Automotive GmbH als besonderes Highlight bei der Fachtagung CRASH-Tech durchführte.
Rund 250 internationale Experten diskutierten während der CRASH-Tech am 8. und 9. Mai 2001 in Nürnberg
zahlreiche Möglichkeiten, wie man die Verkehrssicherheit weiter verbessern kann. Experten beantworteten Fragen
zur passiven Fahrzeugsicherheit. Neben zahlreichen anderen Veranstaltungen gab es auch eine Podiumsdiskussion mit
dem Titel "Sind wir auf dem Weg zum World NCAP?". Die Teilnehmer waren sich einig, dasss zu umfassenden
Verbraucherschutz-Testbedingungen das Thema Kompatibilität zählt. Daher sollten Crash-Vorschriften auch den
Fußgängerschutz berücksichtigen.
Ein weiteres Beispiel für Inkompatibilität auf unseren Straßen ist das Problem der Kollision zwischen Pkw und
Lkw. Am Ende der Tagung führte die zur Unternehmensgruppe TÜV Süddeutschland gehörende TÜV Automotive
GmbH einen Live-Crash
zu diesem Thema durch. Dabei wurde ein Pkw, ausgestattet mit Front- und Seitenairbags, seitlich gegen einen
querstehenden Lkw mit Sattelauflieger gelenkt. Diese Versuchskonstellation ist bei herkömmlichen Sattelaufliegern
für die Pkw-Insassen äußerst gefährlich. Aufgrund der geometrischen Inkompatibilität unterfährt der Pkw den Lkw,
ohne dasss die Deformationszonen des Pkw genutzt werden können. Außerdem stellt die größere Masse des Lkw bei
einer solchen Kollision für den Pkw ein weiteres Problem dar. Bei der Vorführung in Nürnberg war dagegen der
Sattelauflieger mit einem neuartigen Unterfahrschutzsystem ausgestattet. Der Krone Safe Liner verhinderte das
Unterfahren und wies den Pkw wie eine Schutzplanke am Straßenrand ab. Die Insassen des Pkw hätten so bei dem
Aufprall kaum oder nur geringe Verletzungen davongetragen.
Bei der Versuchsdurchführung kam das ECV-Crash-System des TÜV Süddeutschland zum Einsatz. Bei diesem System wird
das Versuchsfahrzeug mit eigener Motorkraft betrieben und elektronisch entlang des Sollweges
gesteuert, was - im Gegensatz zu herkömmlichen Hallen-Seilzug-Crashanlagen - die realistische
Durchführung von Versuchen wie "Pkw gegen Lkw" ermöglicht.
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Neu: Safe Liner Cool
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© B. Krone GmbH
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Der Safe Liner wurde von Krone entwickelt. Der Fahrzeugbauspezialist aus Werlte mit und 30jähriger Erfahrung
zeigt auf der vom 15.-19. Mai stattfindenden Fachmesse "transport logistic" in München nun auch den ersten Safe Liner mit selbsttragendem
Kühlkofferaufbau. Der fließende Übergang der hohen Kofferseitenwand in den tief nach unten gezogenen Fahrzeugrahmen verleiht
dem Trailer eine besonders hohe Stabilität und sorgt Unternehmensangaben zufolge zudem für einen geringeren Treibstoffverbrauch.
Der "Safe Liner Cool", dessen Kühlaufbau im dänischen Hvam gebaut wird, wartet mit einer Reihe von technischen Neuerungen auf.
Besonders stolz zeigt sich der Hersteller auf die gute Isolierungswirkung des Kofferaufbaus, der zudem zu 100% FCKW-frei
gefertigt wird. Dies könne Krone als einziger Hersteller schon jetzt anbieten, da die
Produktionsanlagen bereits 1995 auf eine komplett FCKW-freie Fertigung umgestellt worden seien. Grund dafür waren seinerzeit
Aufträge aus Schweden, bei denen ausdrücklich FCKW-freie Fahrzeuge geordert wurden, obwohl das Montrealer Abkommen bis zum
Jahresende 2003 noch immer eine Restmenge von 5% FCKW zulässt.
Bleibt zu hoffen, dasss sich Unterfahrschutzsysteme - nicht nur seitlich, sondern auch vorne und
hinten - möglichst bald auf breiter Front durchsetzen, um Unfallfolgen bei der ungünstigen
Konstellation »David gegen Goliath« zu minimieren.