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Nur 82 Prozent der Schäden wurden in voller Höhe ersetzt
Leseraktion der ADAC-Motorwelt: Jeder dritte Autofahrer mit Versicherungen unzufrieden
Rund ein Drittel der deutschen Autofahrer ist mit der Schadenabwicklung der Kfz-Versicherer unzufrieden. Das ist
das Ergebnis einer Leseraktion der ADAC-Motorwelt, an der sich rund 3.000 ADAC-Mitglieder beteiligten. Der
Automobilclub wollte wissen, wie ein Sachschaden nach einem unverschuldeten Unfall von der gegnerischen
Versicherung reguliert wurde.
Die besten Noten vergaben die Mitglieder an die Provinzial Kiel, mit der sich 80 Prozent der Unfallgeschädigten zufrieden zeigten. Das
Schlusslicht bildet die Victoria mit lediglich 46 Prozent. Neben dieser eher subjektiven Bewertung brachte die Aktion aber auch harte Fakten zum Vorschein. So wurden im Durchschnitt nur 82 Prozent aller Schäden in voller Höhe ersetzt. Spitzenreiter ist hier die VGH (Versicherungsgruppe Hannover) mit einer Quote von immerhin 95 Prozent.
Im Mittelpunkt der Kritik stand die lange Regulierungsdauer, die jeder zweite Geschädigte monierte. Weitere
Ärgernisse waren: Kürzungen der Ansprüche (43 Prozent), schlechter Service (36 Prozent), Verzögerungstaktik (17
Prozent). Vor allem bei der Zahlung der Kostenpauschale (meist 50 Mark für Telefon, Porto etc.) zeigten sich die
Versicherer restriktiv: 48 Prozent der Autofahrer sahen keinen Pfennig, obwohl ihnen diese Aufwandsentschädigung
rechtlich zusteht.
Sparen wollten einige Versicherungen auch mit dem Hinweis auf die so genannte Gefährdungshaftung. Das heißt: Ein
Autofahrer kann auch bei einem unverschuldeten Unfall teilweise haftbar gemacht werden, wenn er nicht nachweisen
kann, dasss er den Verkehrsunfall hätte verhindern können. Aus diesen und anderen Gründen
mussten immerhin 37
Prozent der Unfallopfer einen Rechtsanwalt einschalten, um ihre Ansprüche durchzusetzen - obwohl es nur um reine
Sachschäden ohne verletzte Unfallopfer ging.
text Hanno S. Ritter
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