Mit einer Steigerung von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr haben sich die Autokosten im Verlauf eines Jahres
dramatisch nach oben entwickelt. Der erst 1995 angepasste und auf 100 gestellte Indexwert liegt damit jetzt bei
113,8. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind bis Ende Juni übers Jahr dagegen nur um 1,9 Prozent gestiegen und
rangieren derzeit bei 106,9. Schuld an der inflationären Tendenz bei den Autokosten ist die Verteuerung der
Kraftstoffe. Der so genannte Autokosten-Index, den der ADAC gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt vierteljährlich
veröffentlicht, umfasst alle Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Kraftfahrzeuges anfallen. Dazu zählen die Preise für Neufahrzeuge, Kraft- und Betriebsstoffe, Steuern, Versicherungen und Reparaturen. Aber auch die
Entwicklung der Fahrschulkosten und die Aufwendungen für Garagenmiete werden bei der Erstellung des Autokosten-Index
berücksichtigt.
Abgesehen von den deutlichen Steigerungen beim Kraftstoff (+23,9 Prozent im Vergleich zum Juni 1999) ist der
Preisanstieg der anderen Punkte im Warenkorb der Autofahrer eher moderat. So liegen beispielsweise die Preise für
Ersatzteile und Zubehör nur um 0,2 Prozent über denen des Vorjahres. Neuwagen sind um 0,8 Prozent teuerer geworden.
Bei den Aufwendungen für Reparaturen und Inspektionen beträgt die Teuerungsrate im Jahresdurchschnitt 1,4 Prozent.
Mit 7,2 Prozent müssen die Autofahrer heute deutlich mehr für ihre Versicherungen ausgeben als noch zur Jahresmitte
1999. Der harte Wettbewerb der letzten Jahre im Versicherungsgewerbe spiegelt sich aber nach wie vor am Indexwert
für diesen Bereich. Mit 100,7 Punkten liegt er nur knapp über dem Basiswert von 1995.
Der kontinuierlich steile Anstieg der Autokosten ist nach Ansicht des ADAC eindeutig auf die Entwicklung bei den
Kraftstoffpreisen zurückzuführen. Die Entwicklung der letzten Monate hat gezeigt, dasss die Situation nach wie vor
angespannt ist. Allein im Vergleich der Monate Mai und Juni ist der Kraftstoffpreis im Schnitt um 8,4 Prozent gestiegen.
Die Autofahrer können nur hoffen, dasss sich Rohölpreis und Dollarkurs günstig entwickeln und die Mineralölgesellschaften
die damit verbundenen Kostensenkungen an die Verbraucher weitergeben, bevor zum 1. Januar 2001 mit der nächsten Stufe
der Ökosteuer eine weitere Erhöhung der Mineralölsteuer den Kraftstoff um sechs Pfennig pro Liter zuzüglich
Mehrwertsteuer verteuern wird.