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Freitag, 29. März 2024
Deutliche Unterschiede in Preis, Sicherheit und Handhabung

ADAC-Test Fahrrad-Heckträger: Uebler und Thule vorn

Fahrradträger auf der Anhängerkupplung sind eine praktische Sache. Doch nicht alle Exemplare taugen was, wie ein aktueller Test des ADAC zeigt: Sehr gut war kein Träger, manche sowohl unsicher als auch unpraktsich. Insgesamt folgte die Einstufung ungefähr dem Preis.
ADAC-Test Fahrrad-Heckträger: Uebler und Thule vorn
ADAC
Der ADAC hat elf Fahrradträger
für die Anhängerkupplung getestet
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Fahrradheckträger unterscheiden sich preislich sowie in Bezug auf die Handhabung teilweise erheblich. Das ist das Ergebnis des aktuellen Tests, für den der ADAC elf Fahrradheckträger für die Anhängerkupplung untersucht hat. Ausgewählt wurden Modelle, auf denen drei Räder Platz haben und die auch den Transport von E-Bikes - genauer: Pedelecs - erlauben. Gegenstand der Untersuchung waren jeweils unter anderem das Verhalten im Crashtest, Eigen- sowie Belastungsgewicht, Sicherheit und Handhabung.

Fünf Modelle bewerteten die Tester mit "gut", vier mit "befriedigend" und zwei mit "ausreichend". Testsieger wurde mit dem ADAC-Urteil 1,9 der "i31" von Uebler. Dieser war mit einem Preis von 698 Euro aber auch der teuerste Testkandidat. Auf dem letzten Platz landete der "SR3 plus" von Bullwing mit der Note 3,8 - mit 215 Euro das günstigste Modell im Test.

Im Crashtest schnitt der "VeloSpace XT 3" von Thule am besten ab: Bei ihm gab es kaum Kontakt zum Aufbau des Autos und annähernd keine Defekte an den Befestigungen. Bei den Trägern von Bullwing, Mft und Yakima entstanden beim Crash massive Einschläge in den Aufbau. Mindestens zwei Haltearme brachen. Beim Bullwing rutschten zudem die Räder aus den Führungsschienen. Beim Mft erwies sich die Verzahnung des Befestigungsbügels als zu schwach.

Große Unterschiede zeigten sich auch beim Gewicht. Dabei ist ein geringes Eigengewicht des Trägers nicht nur für die Montage von Vorteil, sondern auch in Bezug auf die Stützlast des Autos. Auch hier fiel Testsieger Uebler mit 16,4 kg positiv auf. Beim mit Abstand schwersten Modell "BackPower" von Mft (30,8 kg) kann schon die Beförderung von drei Rädern problematisch sein.

Die Transportmöglichkeiten sind beim Bullwing und beim "Alphard Plus" von Menabo eingeschränkt: Bullwing erlaubt je Schiene maximal 20 kg Beladung und meldete nach dem Test, dass der Träger – trotz zunächst gegenteiliger Angabe auf der Website der Marke – für den Transport von Pedelecs nicht geeignet sei. Menabo gestattet beim Transport von drei Rädern nur 15 kg pro Rad - selbst für manche nicht elektrifizierten Fahrräder ist das zu wenig.

Für die Beladung der Fahrradheckträger ist es sehr hilfreich, wenn sich die Haltearme nachträglich am Rahmen des Trägers befestigen lassen. Dies ist bei Uebler, Eufab, Bosal (künftig vertrieben unter dem Namen Oris), Thule, Westfalia und Yakima möglich. Zur Befestigung der einzelnen Räder am Rahmen eignen sich Klemmsysteme besser als Ratschensysteme, weil sie das das Spannen der Halterarme erleichtern. Einfach gestaltete Bänder ohne Rasterverschluss wie beim Träger von Bullwing seien dagegen eher ungeeignet, so der ADAC.

Bei Uebler, Norauto, Menabo, Thule und Atera bemängelten die Tester zudem einen zu geringen Abstand der Halteschienen, so dass die Gabeln der Räder aneinander scheuerten. Eine Diebstahlsicherung fehlte beim Träger von Bullwing komplett. Bei allen Modellen vermissten die Tester umfassende Sicherheitshinweise direkt an den Trägern. Am besten schnitt diesbezüglich noch Westfalias "Bikelander" ab. Besonders wenig Information gab es bei Mft, gar keine bei Menabo.

Bei den beiden günstigsten Trägern (Bullwing und Menabo) gestaltete sich die Erstmontage ausgesprochen langwierig. Zudem fehlte hier sowie beim Norauto-Produkt eine zufriedenstellende Lösung für die Kabelführung. Beim Thule beanspruchte die Montage des Haltebügels ungewöhnlich viel Zeit. Positiv fielen Uebler und Yakima auf: Hier genügt auspacken, anstecken und losfahren.

Die genauen Testkriterien hat der ADAC auf seiner Website dargestellt.
text  Hanno S. Ritter
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