KW 43/2005![]() |
SyltShuttle – neue Website
1927 wurde der Hindenburgdamm, der Sylt fortan mit dem Festland verbinden sollte, nach vierjähriger Bauzeit im
zweiten Anlauf – der erste fiel einer Sturmflut zum Opfer – eingeweiht. Bis heute ist der Damm
ausschließlich eine Eisenbahnstrecke – und böse Zungen sagen, es sei die einzige, auf der die Deutsche Bahn
so richtig Gewinn mache. Der dort zigfach am Tag verkehrende Autozug hört auf den modernen Namen "SyltShuttle",
und dieses Angebot hat jetzt eine neue Website bekommen, die angenehm übersichtlich und gut gestaltet ist. Reisende
erhalten hier alle Informationen zur Überfahrt wie Preise und Termine, ferner Appetithäppchen zur vielleicht schönsten
Ferieninsel Deutschlands mit der – apropos böse Zungen – wohl hässlichsten Urlaubsstadt des Landes –
Westerland –, aber auch Informationen rund um die Züge selbst, deren Diesel-Loks inzwischen schon 30 und mehr
Jahre auf dem Buckel haben. Schade nur, dass man die Tickets und Sonderangebote (etwa für Fahranfänger, nicht aber
für Smart-Besitzer) nicht auch gleich online buchen kann. Ein bisschen Urlaubsstimmung im langsam trister werdenden Herbst:
|
KW 42/2005![]() |
Mini Webclip-Contest
"MINI. Das bin ich" lautet der Slogan der aktuellen Werbekampagne der BMW-Tochter, die dieser Tage gestartet ist.
Ungewöhnlich ist nicht nur der neue "Spruch", der hoffentlich nicht dauerhaft das unserer Meinung nach viel
bessere "MINI. Is it love?" ablöst, sondern auch die Art der Filmaufnahmen, bei denen anstatt der üblichen
Filmkameras am Set zwei Fotokameras zum Einsatz kamen. Schnell hintereinander geschnittene Fotos sollen die
neuen Mini-Modelle "Seven", "Park Lane" und "Checkmate" passend in Szene setzen. Gleichzeitig ruft der Autobauer
jetzt Mini-Fans auf, ihre eigenen Filme zu produzieren und einzusenden. "Gedreht" werden soll per Handy oder
Digitalkamera, die sonstigen Regeln sind weitgehend offen. Nach einer Vorauswahl werden die besten Kurzfilme
auf der Mini-Website veröffentlicht und später die besten Beiträge durch eine Jury gekürt; der Gewinn ist dann
– vielleicht – das Sprungbrett zu einer Karriere als Regisseur, Schauspieler oder Produzent, oder
– realistischer – die Schlüssel zu einem der drei neuen Minis.
|
KW 41/2005![]() |
Street-Message – Text-Karten zum Abreagieren
Von der leider weit verbreiteten Medien-Schelte über die angebliche Verrohung der Sitten auf den Straßen, die wir
in der Praxis so nicht feststellen, und den meist falsch benutzten Begrifflichkeiten "Raser" oder "Drängler"
halten wir nichts. Trotzdem gibt es natürlich Idioten auf der Straße, die entweder rücksichtslos fahren – oder
auch "nur" gedankenlos, unsicher oder wie auch immer schlecht. Manchmal möchte man solchen Leuten dann etwas zurufen,
wie etwa "Hätten Sie geblinkt, wäre alles kein Problem gewesen" oder "Da ist genug Platz auch für Sie!", aber das
geht natürlich nicht, genauso wie ein Display vorne und hinten am Auto für entsprechende Botschaften. Im Internet
kann man jetzt Karten mit solchen Hinweisen kaufen, die man im Falle des Falles dem anderen Autofahrer hinhalten
kann, auch in Spiegelschrift. Natürlich ist auch das letztlich totaler Unsinn und viele der Texte auf den Karten
sind ziemlich dämlich und sogar persönlich beleidigend, wenn es etwa um das Aussehen von Fahrer oder Fahrerin geht,
aber es gibt eben Firmen, die hoffen, damit Geld zu verdienen. Dass im 25er-Set nicht eine Karte dabei ist, auf
der "Sorry" oder "pardon" steht, zeigt, wessen Geistes Kind die Macher sind – oder welche Zielgruppe im
"Business Plan" steht.
|
KW 40/2005![]() |
Ladungsverlust – Problematik anschaulich gemacht
"A8, zwischen hier und dort, Gefahr durch verlorene Ladung" oder "... liegen Reifenteile auf der Fahrbahn": Wer
öfter mal zu Hause oder im Auto Radio hört – was notabene im Zeitalter der dümmlichen Privatsender und des
sogenannten "Format"-Radios oft nur schwer erträglich ist –, kennt diese Verkehrsfunk-Meldungen, und der
Eindruck ist, dass sie sich in den letzten Jahren massiv gehäuft haben. Weil es im Internet bekanntlich nichts gibt,
was es nicht gibt, haben wir eine Seite ausfindig gemacht, die sich genau damit beschäftigt: Anfangs hat der
Betreiber Robert Heret aus dem hessischen Liederbach die Meldungen noch manuell gesammelt und veröffentlicht,
inzwischen geschieht dies vollautomatisch mit den Daten des Hessischen Rundfunks – Heret ist Programmierer.
Hier kann man also nachlesen, was wann und wo verloren wurde, welche Strecken besonders betroffen sind und dass
donnerstags am meisten los ist – im wahrsten Sinne des Wortes und warum auch immer. Ob Kühlschränke, Garagentore,
Toilettenhäuschen oder Sofas – das Problem "Ladungsverlust" sollte dringend stärker im öffentlichen Fokus stehen,
und dass die Website neben dem fraglosen Unterhaltungswert dazu beiträgt, halten wir für eine gute Sache.
|