Lesezeit: ~ 2 Minuten
Autoschubser betrügen Versicherungen und Unfallgegner mit miesen Tricks
Herbstwetter lockt organisierte Unfallverursacher
Laub, Regen und das erste Glatteis sorgen im Herbst für ein erhöhtes Unfallaufkommen auf den Straßen. Doch nicht nur der
erste Bodenfrost, sondern auch organisierte Verbrecherbanden können Autofahrer aufs Glatteis führen, warnt die Zurich Versicherung.
Organisierte Unfallverursacher nutzen die im Herbst oft schlechten Straßen- und Sichtbedingungen, um Unfälle mit arglosen
Autofahrern zu provozieren. Durch gezielte Fahrmanöver provozieren die "Autobumser" Unfälle mit anderen Autofahrern, um
Ansprüche gegen deren Versicherung geltend zu machen.
Die Täter nutzen bei ihren Attacken gezielt die Unaufmerksamkeit anderer Fahrer aus, um sie mit ihrem Vorhaben zu überraschen.
Eine "plötzliche" Vollbremsung - beispielsweise bei einer gerade auf gelb umgeschalteten Ampel - provoziert, dass das hintere
Fahrzeug auf rutschiger Straße nicht mehr rechtzeitig abbremsen kann. Das Ergebnis: Das auserwählte Opfer fährt seinem
Vordermann auf. Ein scheinbar klarer Fall, bei dem der Unfallprovokateur auf Geldsegen hofft.
Betrüger nutzen auch Situationen aus, in denen ihr Opfer die Fahrspur wechselt oder aus einer Parklücke fahren will. Dabei gewähren
die Täter dem anderen Verkehrsteilnehmer beispielsweise zunächst die Vorfahrt, etwa durch ein Handzeichen, beschleunigen dann aber
und rammen das Fahrzeug ihres arglosen Opfers. Ohne Zeugen scheint das Opfer dann unaufmerksam gefahren zu sein und die
Straßenlage wegen der Witterungsverhältnisse falsch eingeschätzt zu haben. Augenscheinlich wurde dem vermeintlich "Geschädigten"
die Vorfahrt genommen.
Ausgenutzt werden auch Rechts-vor-Links-Kreuzungen, bei denen die Täter teilweise in Teams arbeiten und die Einsehbarkeit einer
Kreuzung z.B. durch einen im Kreuzungsbereich stehenden Transporter behindern. So erkennt der arglose Verkehrsteilnehmer das
von rechts plötzlich heranbrausende Fahrzeug des Betrügers zu spät und wird gerammt, während der Komplize des Täters bereits
den Sicht einschränkenden Lieferwagen entfernt. Für das polizeiliche Protokoll handelt es sich also um einen klaren
Rechts-vor-Links-Fehler, für dessen Kosten nun die Versicherung des Opfers zahlen muss.
Wer in einen Unfall involviert ist, sollte insbesondere bei zweifelhaftem Hergang die Polizei rufen. Für das Protokoll
sollte der Hergang dann so detailliert wie möglich beschrieben werden. Besteht auch nur der geringste Verdacht auf einen
provozierten Unfall, sollten Beteiligte diesen unbedingt melden und auch bei der Versicherung entsprechende Angaben und Hinweise
machen. Versicherer wehren sich gegen Autoschubser, indem sie einer Datenbank angeschlossen sind, in der Unfälle
unternehmsübergreifend gespeichert werden.
text Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
|
Sie befinden sich im Archiv.
Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten
Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht.
Aktuelle Auto-News finden Sie hier.
|