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E10-Sprit ist sicher, so die |
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Entwicklungschefs der deutschen Autobauer |
Die deutschen Autobauer haben sich in die Debatte um den E10-Sprit eingeschaltet. In einer am Montag über den
Verband der Autoindustrie (VDA) verbreiteten Erklärung geben die Entwicklungsvorstände quasi eine Garantie ab,
dass die freigegebenen Autos E10 vertragen.
Während die E10-Verträglichkeitsquote bei Benzin-Pkw von der Mineralölindustrie und den Verbänden mit rund 90
Prozent angegeben wird, beziffern die deutschen Autobauer ihre Quote auf 99 Prozent. Alle Hersteller hätten die
wenigen Ausnahmen in der DAT-Verträglichkeitsliste benannt.
"Unsere Aussagen in dieser Liste sind verbindlich, die Autofahrer können sich darauf verlassen. Selbstverständlich gelten
auch bei E10 alle rechtlichen Ansprüche des Verbrauchers", heißt es in der Erklärung, und: "Die deutsche Automobilindustrie
steht für die Qualität ihrer Produkte ein." In umfangreichen Laborversuchen und Testfahrten habe man die E10-Verträglichkeit
geprüft. Darüber hinaus habe man auch außerhalb Deutschlands, beispielsweise in den USA, Brasilien, Frankreich und Schweden,
langjährige Erfahrungen mit dem Einsatz von ethanolhaltigem Kraftstoff gesammelt.
Die Erklärung ist unterzeichnet von den Entwicklungsvorständen Michael Dick (Audi), Dr.-Ing. Klaus Draeger (BMW), Rita Forst (Opel)
Dr. Ulrich Hackenberg (VW), Wolfgang Hatz (Porsche) und Dr. Thomas Weber (Daimler) sowie von Caspar Dirk Hohage, der in der
Ford-Geschäftsführung das Entwicklungsressort verantwortet. Das Statement ändert an den Rechten der Verbraucher faktisch nichts,
soll aber wohl ein moralisches Versprechen dergestalt bedeuten, dass bei nachgewiesenen E10-Schäden auch nach Ablauf von Garantie-
und Gewährleistungsfristen Kulanz erwartet werden kann.
Die Unterzeichner betonen, die Ethanolbeimischung auf Basis einer nachhaltigen Biokraftstoffproduktion sei ein Schritt auf dem
Weg weg vom fossilen Öl. Der entscheidende Vorteil von E10 sei, dass die CO2-Einsparungen sofort in der gesamten Benzinerflotte
auf deutschen Straßen wirksam werden. "Würden alle Autos, die E10 vertragen, auch mit E10 betankt werden, könnten jedes Jahr über
zwei Millionen Tonnen CO2 vermieden werden". Langfristig setze man aber auf Biokraftstoffe der 2. Generation, die aus
landwirtschaftlichen Abfallprodukten gewonnen werden und in ihrer gesamten Umweltbilanz den heutigen Kraftstoffen deutlich überlegen
seien.