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5,5 Prozent mehr |
ADAC |
Verkehrstote im April 2009 |
Nach fünf guten Monaten in Folge leistet sich die Unfallstatistik im April einen Patzer. Trotz sinkender
Unfallzahlen gab es mehr Verunglückte. Die Jahresbilanz bleibt aber in der Tendenz noch gut.
Insgesamt wurden im April nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Freitag 187.400 Unfälle polizeilich
aufgenommen, 3,5 Prozent weniger als im April 2008. Während die Zahl der reinen Sachschaden-Crashs um 5,0 Prozent
auf 160.100 abgenommen hat, stieg die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 6,1 Prozent auf 27.200 an.
Entsprechend steig die Zahl der Verunglückten. Der vorläufigen Auswertung zufolge verloren 382 Menschen ihr
Leben, das waren 20 Personen oder 5,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Verletzt wurden weitere 34.700
Personen, ein Anstieg um 5,7 Prozent.
Nach den ersten vier Monaten des Jahres bleibt die Bilanz insgesamt in der Tendenz
erfreulich.
So steig die Zahl der Unfälle um 0,6 Prozent auf rund 726.400, wobei hier die Tendenz genau andersherum als
im April ausfällt: Darunter waren 85.000 Unfälle mit Personenschaden (– 6,4%) und 641.500 Sachschaden-Unfälle
(+ 1,6%). 110.100 Menschen kamen dabei zu Schaden, das sind 7,1 Prozent weniger als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum. Bei den Getöteten beträgt der Rückgang noch 11,6 Prozent, 1.184 Menschen haben in diesen
vier Monaten ihr Leben auf der Straße gelassen.
Bezogen auf die Bundesländer und die Getöteten im Rumpfjahr können 14 der 16 Länder eine gute Tendenz
vorweisen (siehe Tabelle). Führend in absoluten Zahlen sind dabei Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg,
prozentual bilden Bremsen, das Saarland und Schleswig-Holstein die Spitze. Hessen und Mecklenburg-Vorpommern
haben dagegen mehr Blutzoll zu verkraften. Die meisten Verkehrstoten gibt es im großen Bayern (201), die
wenigsten im kleinen Bremen, wo in vier Monaten drei Personen tödlich verunglückten - eine Halbierung
gegenüber 2008.
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich
gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert,
so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten
vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige
Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass
der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen
Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.
Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind,
unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst.
Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht
jedoch Suizid-Fälle.