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Freitag, 19. April 2024
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Kupplungsträger machen im Test von ACE und GTÜ keine ernsthaften Probleme

Test: Radträger für die Anhängerkupplung überwiegend gut

Test: Radträger für die Anhängerkupplung überwiegend gut
Heckradträger im Test von ACE
ACE und GTÜ: Keine bösen Überraschungen
Rechtzeitig vor Beginn der Radsaison haben die Prüforganisation GTÜ und der Autoclub ACE gemeinsam Fahrradträger getestet, die auf der Anhängerkupplung montiert werden. Immerhin vier der sechs Kandidaten erzielten ein gutes Ergebnis, ernsthaft unsicher war auch der Verlierer nicht. Die Kupplungsträger bieten für jene, die eine Anhängevorrichtung am Auto haben, mehrere Vorteile: Sie können im Vergleich zu Dachträgern in der Regel einfacher montiert werden; außerdem lassen sich die Fahrräder mit weniger Kraftaufwand aufladen, zumal von kleineren Personen. Der Schwerpunkt der Autos verlagert sich statt nach oben nur nach hinten.

Klarer Sieger im Test mit der höchsten Punktzahl in der Gesamtbewertung ist der Radträger "Montblanc Explorer2", der durch gute Qualität und einen geringen Preis überzeugte. Moniert wurde allerdings die etwas knapp bemessene Führung für die Räder. Ebenfalls mit der Wertung "sehr empfehlenswert" gingen die Systeme "Uebler P21", "Thule Euro Classic G5" und "AI-KO Bike pack Plus" aus dem Test, wobei Thule und AI-KO in punkto Fahrtest die höchsten Punktzahlen erreichten. Der Thule gewann zudem die Wertung Montage. Der Radträger von Uebler, notabene baugleich mit dem Original-Zubehörteil von VW, entschied die Handhabungs-Wertung für sich.

Nur auf ein "empfehlenswert" kommt der "Atera Strada DC", der zusammen mit dem Thule auch der teuerste ist. Den letzten Platz belegt mit dem "Eufab James" das mit Abstand billigste Produkt. Mehr als ein "bedingt empfehlenswert" war jedoch nicht drin.

Der Radträgertest umfasste drei Disziplinen: Montage, Handhabung und Fahrtest. Letztere ist besonders wichtig, schließlich müssen die Räder in jeder Fahrsituation sicher halten. Deswegen mussten alle Kandidaten mehrere Vollbremsungen aus 100 km/h klaglos meistern. Dabei muss alles fest sitzen, denn auch am Heck montierte Fahrräder, die sich aus ihrer Verankerung lösen, können zu tödlichen Geschossen werden. Im Test bestehen alle Träger diese Übung. Ein Verrutschen auf der Kupplung oder gar Anschlagen an der Karosserie führt zu einem deutlichen Punktabzug.

Gleiches gilt für den so genannten "Elchtest", ein fest definiertes Ausweichmanöver in einer engen Pylonengasse. Auch bei diesem extremen Manöver, gefahren mit 55, 60 und 65 km/h, darf nichts verrutschen. Hier zeigen sich die ersten Schwächen der lediglich an der Anhängekupplung montierten Systeme. Einige Träger zappeln und wanken bei den schnellen Richtungswechseln - bleiben aber noch in ihrer Position. Nur der "James" von Eufab verdreht sich auf der Kupplung und berührt leicht die Karosserie. Letzte Disziplin: eine zu schnell angefahrene Autobahnausfahrt. Dabei wird in einer Kurve aus 100 km/h massiv abgebremst. Diese Übung absolvieren alle sechs Testkandidaten ohne Beanstandung.

Grundsätzlich forderten ACE und GTÜ die Hersteller auf, mehr Augenmerk auf eine verständliche und logische Bedienungsanleitung zu richten. Dies gilt nicht für den Thule, der hier die volle Punktzahl holte. Kritisiert wurden bei einzelnen Fabrikaten auch die schwere Zugänglichkeit von Verschraubungen und die Scharfkantigkeit bestimmter Bauteile.
text  Hanno S. Ritter
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