|
Großes Facelift: Porsche Boxster |
Porsche |
Porsche runderneuert seine Mittelmotor-Sportwagen. Das Modellpflege-Menü bei Boxster und Cayman umfasst
eine stärkere Differenzierung beider Modelle als Aperitif, stärkere und sparsamere Motoren als Vorspeise,
das Doppelkupplungsgetriebe als Hauptgang und ein aktualisiertes Design als feinen Nachtisch. Nebenbei
gereicht wird das neue Navi-System.
Roadster und Coupé unterscheiden sich künftig nicht nur im Design stärker als bisher, sondern auch
in der Leistung, die natürlich auch bei diesem Facelift nach oben geschraubt wurde.
So kommt die Basismotorisierung der beiden Sportler künftig auf 255 PS im Boxster und derer 265 im Cayman,
das sind zehn bzw. 20 mehr als bisher. Der Hubraum der Sechszylinder steigt um 0,2 auf 2,9 Liter. In den
"S"-Varianten bleibt es bei 3,4 Litern Hubraum, dafür werden die Aggregate auf Direkteinspritzung umgestellt.
Im Ergebnis stehen hier fortan 310 bzw. 320 PS zur Verfügung, 15 bzw. 25 mehr als bisher.
Auch in punkto Kraftübertragung hat Porsche die beiden Sportler deutlich modernisiert. So erhalten jetzt auch
die Basismodelle ein manuelles Getriebe mit zeitgemäßen sechs Gängen. Anstelle der sechsstufigen
Tiptronic-Wandlerautomatik steht als Option nun für alle vier Versionen das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
PDK zur Wahl, was gleich mehrere Vorteile mit sich bringt: Die PDK-Modelle sind sowohl sparsamer als auch
schneller als die Handschalter-Versionen - genau umgekehrt als bisher.
Konkret: Im Standardsprint auf Tempo 100 ist PDK ein Zehntel schneller. Die Werte liegen jetzt zwischen
4,9 Sekunden für den Cayman S mit PDK und aktivierter "Launch Control" des optionalen "Sport Chrono Pakets"
(bringt 0,2 Sekunden) und 5,9 Sekunden beim handgeschalteten Boxster.
Der Norm-Verbrauch sinkt gleichzeitig auf 8,9 Liter bzw. derer 9,2 bei den S-Modellen. Bisher waren es
10,1 bzw. 11,0 Liter. Werte für die Handschalter mag Porsche noch nicht recht veröffentlichen, so dass nicht
nur deswegen erahnt werden kann, dass der Fortschritt hier zurückhaltender ausfällt. Ein Plus dagegen ist
bei den Höchstgeschwindigkeiten zu erwarten, die aber ebenfalls nur teilweise vorliegen.
Zu den weiteren Neuerungen gehören ein besser abgestimmtes Fahrwerk und ein optimiertes Lenkgetriebe für
geringere Lenkkräfte. Die Räder sind neu gestaltet und bei den Basismodellen um ein halbes Zoll breiter
als beim Vorgänger, um die größere Bremsanlage der S-Modelle an der Vorderachse unterbringen zu können.
Außerdem kommt die jüngste ESP-Generation zum Einsatz.
Von innen nach außen: Beide Modelle zeigen sich neu eingekleidet, wobei im Wesentlichen nur die
Front- und Heckschürzen inklusive der Leuchten geändert wurden - was angesichts der zeitlosen und
dem Auge schmeichelnden Grundform der beiden Sportwagen auch als völlig ausreichend gelten darf.
Auffällig sind insbesondere die neuen Rückleuchten, die einerseits einen kecken Schwung und andererseits
ein neues Innenleben mit LED-Technik aufweisen, letzteres aber augenscheinlich nur für Schluss- und
Bremslicht; die Blinker müssen noch konventionell mit Glühbirnen leben - eine Sparmaßnahme, der Porsche
den "coolen" Auftritt auf der Straße opfert. Von vorne differenzieren sich Roadster und Coupé durch die
unterschiedlich gestalteten Lufteinlässe, von hinten durch die neuen Heckteile mit Diffusoreinsätzen
beim Boxster und einem Leitwerk beim Cayman.
Besondere Akzente setzen die jeweils in den äußeren Lufteinlässen horizontal angeordneten, stabförmigen
Positionsleuchten in LED-Technik. Dazu kommen die Nebelscheinwerfer - rechteckige beim Boxster, runde
beim Cayman. Erstmals steht für beide ein Lichtpaket mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, dynamischem Kurvenlicht
und LED-Tagfahrleuchten zur Wahl. Diese ersetzen jeweils die Nebelscheinwerfer und bestehen beim Boxster
aus vier nebeneinander liegenden LED, beim Cayman sind in runden Leuchten vier LED wie die Augen eines
Würfels angeordnet. Nebelscheinwerfer plus Tagfahrlicht wird ebensowenig wie Abbiegelicht angeboten.
Im Interieur bleibt alles beim Alten, sieht man einmal von der Umstellung auf die neue Audio-/Navi-Generation
ab. Serienmäßig ist das neue CD-Radio "CDR-30", das über ein fünf Zoll großes Monochrom-Display verfügt
und auch mp3-CDs abspielt. Die meisten Kunden dürften zum Porsche Communication Management (PCM) mit
Festplatten-Navigation und Touchscreen greifen, das vergleichbar mit dem "RNS 510" von Volkswagen ist.
Erstmals in natura zu sehen sind Boxster und Cayman auf der Los Angeles Auto Show, die heute (19.11.)
ihre Pforten öffnet; bei den Händlern erscheinen sie im Februar 2009. Die Preise steigen um Werte
zwischen rund 830 Euro beim Boxster und 1.200 Euro beim Cayman S. Der günstigste Porsche ist damit fortan
ab 46.142 Euro zu haben, der Cayman kostet ab 49.831 Euro. Der "S"-Aufschlag bleibt happig: Künftige
Boxster-S-Fahrer müssen mindestens 55.781 Euro auf den Tisch blättern, solche des Cayman S 61.493 Euro.