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Facelift: Audi A3 |
Audi |
Wenige Wochen nach dem Bandablauf des einmillionsten Exemplars der aktuellen A3-Generation überarbeitet Audi
sein kleinstes Modell. Mit akzentuiertem Design, neuen Getriebe- und quattro-Optionen und erweitertem
Sonderausstattungsangebot startet der Kompakte in die zweite Lebenshälfte.
Wer nur flüchtig schaut, wird die optischen Änderungen am neuen Jahrgang kaum oder nicht wahrnehmen. Doch
umso intensiver man hinsieht, umso klarer wird: Audi hat mehr verändert als erwartet.
Da ist zunächst - und das ist Facelift-typisch - eine neue Frontschürze zu sehen, die auf die aufgesetzten
Stoßleisten ebenso verzichtet wie auf die Tränensäcke im Bereich der Nebelscheinwerfer. Im übrigen gibt es nun
unter dem ebenfalls leicht modifizierten "Singleframe"-Grill nur noch drei statt fünf Lufteinlässe zur
optischen Betonung der Breite. Die Frontschürze ist an dieser Stelle A4-like stark konturiert, was allerdings
nur aus weiterer Entfernung gut aussieht.
Zusätzlich hat Audi auch die Motorhaube in den zum Grill verlaufenden Linien stärker akzentuiert. Ganz wesentlich
zum frischen Antlitz tragen erwartungsgemäß auch neue Scheinwerfer bei, die einerseits leicht in der Form angepasst
wurden, andererseits und vor allem aber nun über den schon Audi-typischen "wing" verfügen. Tagfahrlicht ist jetzt
stets Serie; in Verbindung mit Xenon-Licht ist es als LED-Band ausgeführt, das in der Form weniger an A4 oder A5
als vielmehr an den Q5 anknüpft. In der Seitenansicht setzen vergrößerte Außenspiegel mit integrierten Blinkern
und neue Räderdesigns Akzente; außerdem will Audi die Türgriffe überarbeitet haben, bleibt aber hier dem schlechten
Klappprinzip treu.
Am Heck gibt es ebenfalls Retuschen an den Schürzen. Der Dreitürer erhält überdies eine neue Gepäckraumklappe mit
zusätzlicher Lichtkante im Bereich des Markenlogos sowie neue Leuchteinheiten mit weniger hoch ausgeführtem Blinker.
Beim Sportback beschränken sich die Änderungen auf die Leuchten: Lichtleitstäbe bilden ein attraktives, umlaufendes
Band im Stile des A6 Avant und A8.
Von außen nach innen: Ob die "Aluminiumoptik" an Luftdüsen, Lichtschalter und der Mittelkonsole eine Verzierung
darstellt oder eher eine überflüssige Überschminkung sind, soll dahingestellt bleiben. Ebenfalls überarbeitet sind
die Schalter an den Audiosystemen, die Dekoreinlagen bei "Attraction" und "Ambition" und die Auswahl an Sitzbezügen.
Zudem dürfen sich künftige A3-Fahrer(innen) auf das Display des Bordcomputers und die Zusatzdisplays für
Kilometerangaben und Datum/Uhrzeit freuen: Sie zeigen ihre Informationen künftig in weißer statt roter Schrift,
was deutlich edler wirkt. Eine Schaltempfehlungsanzeige im Fahrerinformationssystem ist neuerdings Serie. Das
Sportlederlenkrad beim "Ambition" trägt neue Alu-Zierspangen, auf Wunsch ist hier auch ein unten abgeflachtes
Pendant zu haben.
Die Motorenpalette aus fünf Benzinern und drei Dieseln bleibt im Grundsatz unverändert. Bei den Zweilitern-Dieseln
mit 140 und 170 PS kommen jetzt aber die neuen Aggregate mit Common-Rail- statt Pumpe-Düse-Technik zum Einsatz.
Neu ist eine für den Betrieb mit E85 ausgelegte Version des gealterten Basismotors mit 102 PS - das erste Mal,
das Audi ein solches Modell ins Angebot nimmt. Angekündigt sind im übrigen gesenkte Verbrauchswerte für viele
Versionen; Details dazu hat Audi jedoch bisher nicht veröffentlicht.
In punkto Kraftübertragung ist das Doppelkupplungsgetriebe S-tronic für alle Motorisierungen erhältlich. Ab 140
PS wird es mit Schaltwippen am Lenkrad geliefert. Die S-tronic beim Sechszylinder, beim 2.0 TFSI und bei den Dieseln
hat sechs Gänge, während der 1,6, der 1,4 TFSI und der 1,8 TFSI mit einer neu entwickelten Siebengang-Version
gekoppelt sind. Außerdem erweitert Audi das Allradprogramm: Im neuen Modelljahr sind auch 1,8 TFSI und 2,0 TFSI
als "quattro" zu haben.
In punkto Ausstattung ist nun die Radioanlage "chorus" in allen Modellen Standard; beim "Ambiente" kommt eine
Frontscheibe mit Akustikverglasung hinzu. Das Sonderausstattungsprogramm ergänzen Parksensoren auch für vorne,
der von VW bekannte Parklenkassistent und die adaptiv arbeitende Stoßdämpferregelung "magnetic ride" (ab 140 PS).
Für die frontgetriebenen Versionen ist zudem ein Ladeboden zum Wenden neu im Angebot, wie er jüngst im A4 eingeführt
wurde. Er bildet eine praktische, weil entnehmbare und reinigungsfreundliche Wanne etwa für nasse Gegenstände. Die
weiteren von Audi als neu gepriesenen Extras Komfortklimaautomatik und dynamisches Kurvenlicht dagegen waren
bereits bisher lieferbar.
Schließlich: Der 265 PS starke S3 ist künftig auch als Sportback bestellbar. Wie der normale A3 präsentiert sich
auch die sportliche Speerspitze der Baureihe optisch modifiziert, wobei sich der S3 wie bisher durch eine Reihe
markanter Linien - etwa am Kühlergrill, an den Stoßfängern und am Dachkantenspoiler - und den Außenspiegeln in
Aluminium-Optik differenziert.
Der Verkauf der neuen Modelle startet in diesen Tagen; die Auslieferungen beginnen im Sommer. Der Grundpreis
steigt von 19.600 auf 20.350 Euro, wovon 575 Euro ausstattungsbereinigt für das bisher aufpreispflichtige
Radio berücksichtigt werden müssen.