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12 Prozent |
Gib acht im Verkehr |
weniger Verkehrstote im Oktober 2007 |
Nach teilweise deutlichen Ausreißern nach oben ist die Unfallbilanz dank eines guten Oktobers in Bezug auf die
Getöteten und das Vorjahr endlich wieder ausgeglichen. Die Zahl der Sachschaden-Crashs stieg dagegen weiter.
Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden meldete, kamen im Oktober 405 Menschen bei Verkehrsunfällen
ums Leben. Das waren 12 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und der geringste Oktober-Wert seit Einführung der
Statistik 1953. Vor zehn Jahren war der Blutzoll mit 809 Toten noch fast exakt doppelt so hoch, vor 25 Jahren betrug
er über das Dreifache. Weitere 36.500 Personen entsprechend minus 6,6 Prozent wurden im Oktober verletzt.
Ebenfalls dem September entspricht die Tendenz bei den Unfallzahlen: Steigenden Werten insgesamt (plus 3,3
Prozent auf 203.400) und bei den Nur-Sachschaden-Crashs (4,9 auf 174.900) steht ein Rückgang bei den
Unfällen mit Personenschaden gegenüber. Hier wurden 28.500 Fälle (-5,6%) aktenkundig.
Nach den ersten zehn Monaten des Jahres steht nun unter dem Strich kein (statistisch) nennenswerter Zuwachs bei
den Getöteten mehr; mit 4.239 Menschen verloren ungefähr ebenso viele ihr Leben wie im Vorjahr (4.238). Die Zahl
der Verletzten ist dagegen von Januar bis Oktober 2007 um 4,2% auf 366.900 gestiegen. Die Zahl der polizeilich
erfassten Unfälle hat im Rumpfjahr gegenüber 2006 um drei Prozent auf 1,89 Millionen zugenommen. Darunter waren
1,60 Millionen Unfälle mit ausschließlich Sachschaden (+ 2,7%) und 286.300 Unfälle (+ 4,5%), bei denen mindestens
eine Person verletzt wurde.
Bezogen auf die Bundesländer und die ersten zehn Monate melden nach wie vor fünf Länder einen Anstieg. Besonders
schlecht in absoluten Zahlen sieht es in Bayern aus (76 Tote mehr als im Vorjahr), prozentual trägt Bremen
die rote Laterne, wo sich die Zahl der Getöteten mehr als verdoppelt hat. Außer in Hamburg, wo die Zahlen unverändert
geblieben sind, melden alle anderen Länder Rückgänge. Besonders erfreulich ist die Tendenz in Sachsen, Rheinland-Pfalz
und Mecklenburg-Vorpommern.
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten
Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben
genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die
errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche
Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen
Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.
Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig
von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die
innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.