Als nach eigenen Angaben erster Dienstleister bietet der TÜV Süd Autofahrern, die ihren Führerschein wegen Alkohol
am Steuer verloren haben, einen "Abstinenz-Check" an, der helfen kann, die Medizinisch-Psychologische Untersuchung
(MPU) zu meistern.
Über 70 Prozent aller MPU-Kandidaten führt Trunkenheit am Steuer zum zwangsweisen "Idiotentest". Nach dem
Führerscheinverlust treffen viele von ihnen daher eine klare Entscheidung: Nie wieder Alkohol.
"Viele Menschen wollen durch den völligen Verzicht auf Alkohol den Problemen in puncto Führerschein ein für allemal
aus dem Wege gehen - auch weil sie erkannt haben, dass der Alkohol eben nicht die Lösung war, sondern das Problem",
sagt Dr. Sabine Löhr-Schwaab von der TÜV SÜD Life Service GmbH. Und auch auf dem Weg zurück zum Führerschein kann das
kategorische Nein zu Alkohol ein wichtiger Schritt sein. Den eigenen Alkoholverzicht durch ein geeignetes
Nachweisverfahren belegen zu können, wurde deshalb von MPU-Teilnehmern häufig gewünscht.
Möglich ist dies durch eine Messung von Ethylglucuronid (EtG) - eines direkten Alkoholabbauprodukts - im Urin. "Wird bei
mehrfachen Labor-Kontrollen kein EtG gefunden, ist das ein sehr deutlicher Hinweis auf Abstinenz", erklärt Löhr-Schwaab.
Beim Abstinenz-Check können sich die Teilnehmer - auf eigenen Wunsch - über ein halbes Jahr hinweg viermal testen lassen
oder über ein Jahr hinweg sechsmal. "Zu den EtG-Tests wird natürlich sehr kurzfristig eingeladen, damit das Ganze auch
stichhaltig ist. Die Teilnehmer bekommen 48 Stunden vorher Post von uns", sagt Dr. Sabine Löhr-Schwaab.
Zu große Hoffnungen sollten sich Betroffene jedoch nicht machen, schränkt die TÜV-Medizinerin ein: Der Abstinenz-Check
sei ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche MPU, aber weder Garantie für den sicheren Erfolg noch allein ausreichend.
Löhr-Schwaab: "In der Hauptsache muss der Betroffene nachweisen, dass er sich um ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr
bemüht".