SUVs sind derzeit beliebt wie nie – und eine Vielzahl neuer Modelle wird noch kommen. Während sich die
Besitzer mutmaßlich auf sinkende Restwerte einstellen müssen, können Gebrauchtwagenkäufer auf niedrigere Preise
spekulieren.
Grund für die Verschiebung ist nach Einschätzung von EurotaxSchwacke die steigende Verfügbarkeit von Geländewagen
auf dem Gebrauchtwagenmarkt. In einer aktuellen Studie hat der Marktbeobachter Angebot und Nachfrage bezüglich
neuer und gebrauchter Geländefahrzeuge auf dem europäischen Markt untersucht.
Das begrenzte Angebot an gebrauchten SUVs habe sich bisher entscheidend auf deren Restwert ausgewirkt, sagte Martin
Verrelli, Leiter der Market Intelligence Unit bei EurotaxGlass's, der Schwacke-Muttergesellschaft. "Während wir annehmen,
dass die Preise von Geländefahrzeugen weiterhin die Preise von Fahrzeugen aus anderen Segmenten übersteigen werden,
wird die hohe Verfügbarkeit von SUVs dazu führen, dass ihr Wertverlust prozentual gesehen höher sein wird als in den
vergangenen Jahren."
In diesem Jahr würden mehr SUVs auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen, die höchstens ein Jahr alt sind. "2006 wird die
Anzahl der neu eingeführten Fahrzeuge eine Rekordhöhe erreichen. Dabei wird es im SUV-Segment mehr neue Modelle als in
anderen Klassen geben", erklärt Verrelli. Weil die Nachfrage nach Neufahrzeugen in den meisten Ländern Westeuropas
derzeit abnehme, erwarte man eine zunehmende Zahl von Vorführwagen, weil die Händler ihre Zielvorgaben gegenüber den
Herstellern erreichen müssten. Der Experte mutmaßt vor diesem Hintergrund, dass dies die Preise nahezu neuer
Geländewagen untergraben und folglich dazu führen könne, dass die Preise älterer Modelle stärker unter Druck geraten.
Dies gilt auch für imagestarke Markengeländewagen - möglichst als Diesel mit Automatikgetriebe und Navigationssystem -,
die lange Zeit einige der stärksten Restwerte aller Fahrzeuge aufwiesen, was durch die sinkende Nachfrage nach
Luxuslimousinen begünstigt wurde. Zur Begründung verweisen die Marktbeobachter auf die bessere Verfügbarkeit dieser
Modelle, den zunehmenden Wettbewerb innerhalb des Segments, die Alterung der Austauschmodelle, die von demselben
Hersteller auf den Markt gebracht werden, sowie die kürzeren Wartelisten für Neuwagen.
Der Anteil des SUV-Segments am gesamten Neuwagenmarkt hat in Westeuropa von 6,9 Prozent im Jahr 2004 auf 7,5
Prozent im vergangenen Jahr zugelegt. Die höchste "Marktdurchdringung" gibt es in Schweden (12,9 Prozent), gefolgt
von Österreich (12,5%), Griechenland (10,9%), Luxemburg (10,1%) und Großbritannien (8,9%).