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Freitag, 19. April 2024
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Alle Zahlen und Tendenzen in der Übersicht / Mit Herstellerwertung

Marktbericht Dezember und Gesamtjahr 2005: Am Ende ein Plus

Exakt 3.832.413 Kraftfahrzeuge wurden im abgelaufenen Jahr 2005 erstmals in den Verkehr gebracht. Auch wenn der Dezember das überdurchschnittlich hohe Vorjahresniveau nicht erreichen konnte, bleibt unter dem Strich ein Plus von 1,5 Prozent.
Nach den heute veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) liegt die Steigerung bei den Pkw mit 2,3 Prozent (November: 2,3 Prozent) auf knapp 3.35 Millionen sogar noch höher, wenn dies zum Teil auch auf statistische Effekte zurückzuführen ist.

Außer bei den Motorrädern, die um 4,7 Prozent einbüßten, und der Gruppe der "Sonstigen Fahrzeuge", die aufgrund geänderter Erfassungsrichtlinien viel an den Pkw-Sektor abgeben mussten, liegen alle Fahrzeugarten im Plus. Minis und Kompaktwagen legten im vergangenen Jahr mit rund zehn Prozent weiter kräftig zu. Vans und Geländewagen waren ebenfalls weiter auf dem Vormarsch; Pkw der Oberen Mittelklasse und auch Cabriolets dagegen stark rückläufig.

Pkw-Dieselmodelle haben sich nach dem Einbruch aufgrund der Rußfilter-Diskussion wieder gut erholt: Mit einem Anteil von 42,7 Prozent wurde fast der Vorjahreswert erreicht. Alternative Kraftstoffarten drängten außerdem auf den Markt. Der Anteil der mit Flüssiggas betriebenen Pkw stieg um über 400 Prozent drastisch an. Erdgas legte um etwa ein Viertel zu. Der Anteil der gewerblichen Halter stieg bei den Pkw-Neuzulassungen auf fast 54 Prozent an (+ 5,1 Prozent) - eine Entwicklung, die möglicherweise 2006 aufgrund der neuen Steuergesetzgebung rückläufig sein dürfte.

Der Dezember 2005 verlief dagegen schlechter als im Vorjahr, als ein regelrechter Boom im Dezember einsetzte, der wohl zu einem nicht kleinen Teil durch Kurzzulassungen getragen wurde. Knapp 290.000 Kfz, darunter 258.000 Pkw, bedeuten ein Minus von 7,1 bzw. 8,5 Prozent.

Bezogen auf die Hersteller vergrößerten die deutschen Marken den Anteil auf 64,6 Prozent (+ 1,8 %). Besonders erfolgreich waren Audi (+ 5,6 %) und BMW (+ 5,0 %). Bei den Importeuren konnte Südkorea innerhalb eines Jahres den deutschen Marktanteil um 28,4 Prozent aufstocken. Kia (+ 46,1 %) und die Toyota-Tochter Daihatsu (+ 33,5 %) verzeichneten die höchsten Zugewinne des Jahres. Ssangyong hat sich mit über 1.400 neuen Pkw in Deutschland fest etabliert und erreicht genau genommen die größten Zuwachsraten.

Verlierer des Jahres waren neben der insolventen MG/Rover-Gruppe Maserati, Lancia und Alfa mit zwischen 27,5 und 23 Prozent Rückgang; schlecht lief es auch für Jaguar, Smart, Chrysler/Jeep, Mazda, Nissan und Seat.

Europas größter Autobauer VW konnte den Marktanteil um 2,3 Prozent auf 18,6 Prozent steigern; zählt man alle Konzern-Marken zusammen, erreicht der Autobauer sogar einen Anteil von rund 31 Prozent. Mercedes liegt mit 4,6 Prozent im Minus und musste den zweiten Platz bei den Neuzulassungen knapp an Opel abgeben. Insgesamt schafft DaimlerChrysler 12,1 Prozent, BMW und Mini zusammen 8,7 Prozent Marktanteil.

Auf dem Pkw-Gebrauchtwagenmarkt wurden nach vielen Jahren der Abstinenz 2005 erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben. 6,66 Mio. Autos (+ 0,7 %) wechselten 2005 den Besitzer. Land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen verzeichneten ebenfalls eine Zunahme (+ 1,0 %). Die anderen Fahrzeugsparten waren jedoch erneut rückläufig, so dass insgesamt ein leichtes Minus unter dem Strich steht.

Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
KBA
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