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Drei Jahrzehnte gebaut: VW Käfer Cabrio |
Volkswagen |
Als am 10. Januar 1980 bei Karmann in Osnabrück das letzte Käfer Cabriolet mit Fahrgestell-Nummer 152044140 vom Band
rollte, endete eine Ära. 25 Jahre ist das jetzt bereits her.
Begonnen hatte die Karriere des offenen Käfer rund 30 Jahre zuvor, als der Karosseriebauer Karmann am 3. Juni 1949 in
Osnabrück mit der Serienfertigung des viersitzigen Cabriolets auf Basis des Volkswagen Typ 1 begann. Es leistete - wie
die im gleichen Jahr lancierte, luxuriösere Export-Version der Käfer-Limousine - 25 PS aus 1,1 Liter Hubraum, es war
nitrolackiert, bremste noch mechanisch und schaltete unsynchron. Sein Preis: stolze 7.500 Mark. Zum Vergleich: Ein
VW-Arbeiter erhielt damals einen Stundenlohn von 1,50 Mark.
In den Folgejahren sollte sich das Cabrio im Windschatten des Blechdach-Käfers zum Erfolgswagen unter seinesgleichen
mausern - und dabei Schritt um Schritt die technische Entwicklung des Millionen-Sellers mitvollziehen: Hydraulikbremsanlage
1950, Teleskopstoßdämpfer 1951, Synchrongetriebe 1952, 30 PS ab Ende 1953 und 34 PS anno 1960. Zum 1300er mit 40 PS wird
auch das Cabrio 1965 - und schon im Folgejahr zum 1500er mit nunmehr 44 PS und Scheibenbremsen vorn.
Deutliche Änderungen erfährt der Käfer 1970 mit Einführung des Typs 1302, auch im Hinblick auf das Cabrio: Die Hauben
sind fortan voluminöser. Und unter dem Blech erfolgte Veredelung mit dem aufwändigsten Fahrwerk der zeitgenössischen
Käfer-Klasse: Federbein-Vorderachse sowie Schräglenker-Hinterachse. Zugabe: ein 1,6 Liter-Boxer mit 50 PS.
Die bislang Käfer-typisch plane Windschutzscheibe verschwindet 1972 beim neuen 1303 LS Cabrio zugunsten der gewölbten
Frontscheibe aus dem 1303. Die Typen 1302 und 1303 Cabriolet profilierten sich im Käfer-Herbst zu den erfolgreichsten
überhaupt: 125.411 Exemplare krabbelten aus den Hallen bei Karmann, dazu addieren sich 206.436 Exemplare aller Varianten zuvor.
Die Summe ergibt 331.847 - durchschnittlich knapp 11.000 pro Bauzeit-Jahr. Nur der Nachfolger aus Wolfsburg und
Osnabrück, das Golf Cabrio, konnte da unter den viersitzigen Offenen der Welt mithalten - und ebenso natürlich das New
Beetle Cabriolet. Zweifellos ein schönes Auto ist das - und doch einer völlig anderen Welt entstammend als ein Käfer.