Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Samstag, 20. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 2 Minuten
Drei Jahrzehnte gefertigt / 1949 kostet das Ur-Modell 7.500 Mark

Historie: Vor 25 Jahren endete die Produktion des Käfer Cabrio

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Drei Jahrzehnte gebaut:
VW Käfer Cabrio
Volkswagen
Als am 10. Januar 1980 bei Karmann in Osnabrück das letzte Käfer Cabriolet mit Fahrgestell-Nummer 152044140 vom Band rollte, endete eine Ära. 25 Jahre ist das jetzt bereits her.

Begonnen hatte die Karriere des offenen Käfer rund 30 Jahre zuvor, als der Karosseriebauer Karmann am 3. Juni 1949 in Osnabrück mit der Serienfertigung des viersitzigen Cabriolets auf Basis des Volkswagen Typ 1 begann. Es leistete - wie die im gleichen Jahr lancierte, luxuriösere Export-Version der Käfer-Limousine - 25 PS aus 1,1 Liter Hubraum, es war nitrolackiert, bremste noch mechanisch und schaltete unsynchron. Sein Preis: stolze 7.500 Mark. Zum Vergleich: Ein VW-Arbeiter erhielt damals einen Stundenlohn von 1,50 Mark.

In den Folgejahren sollte sich das Cabrio im Windschatten des Blechdach-Käfers zum Erfolgswagen unter seinesgleichen mausern - und dabei Schritt um Schritt die technische Entwicklung des Millionen-Sellers mitvollziehen: Hydraulikbremsanlage 1950, Teleskopstoßdämpfer 1951, Synchrongetriebe 1952, 30 PS ab Ende 1953 und 34 PS anno 1960. Zum 1300er mit 40 PS wird auch das Cabrio 1965 - und schon im Folgejahr zum 1500er mit nunmehr 44 PS und Scheibenbremsen vorn.

Deutliche Änderungen erfährt der Käfer 1970 mit Einführung des Typs 1302, auch im Hinblick auf das Cabrio: Die Hauben sind fortan voluminöser. Und unter dem Blech erfolgte Veredelung mit dem aufwändigsten Fahrwerk der zeitgenössischen Käfer-Klasse: Federbein-Vorderachse sowie Schräglenker-Hinterachse. Zugabe: ein 1,6 Liter-Boxer mit 50 PS.

Die bislang Käfer-typisch plane Windschutzscheibe verschwindet 1972 beim neuen 1303 LS Cabrio zugunsten der gewölbten Frontscheibe aus dem 1303. Die Typen 1302 und 1303 Cabriolet profilierten sich im Käfer-Herbst zu den erfolgreichsten überhaupt: 125.411 Exemplare krabbelten aus den Hallen bei Karmann, dazu addieren sich 206.436 Exemplare aller Varianten zuvor.

Die Summe ergibt 331.847 - durchschnittlich knapp 11.000 pro Bauzeit-Jahr. Nur der Nachfolger aus Wolfsburg und Osnabrück, das Golf Cabrio, konnte da unter den viersitzigen Offenen der Welt mithalten - und ebenso natürlich das New Beetle Cabriolet. Zweifellos ein schönes Auto ist das - und doch einer völlig anderen Welt entstammend als ein Käfer.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.