Temposünder werden in Frankreich immer häufiger von Geschwindigkeitsmessgeräten erfasst. Laut ADAC hat sich die Zahl der
stationären und mobilen Radarstationen seit Beginn dieses Jahres deutlich erhöht. Bis zum Start in die Hauptreisesaison
sollen den Angaben zufolge weitere neue Messgeräte installiert beziehungsweise bereit gestellt werden. Die Rede
sei von bis zu 1.000 Stück. Die Franzosen führen den deutlichen Rückgang der Verkehrstoten auf die vermehrten
Radar-Kontrollen und die strengeren Strafen zurück. Dieser Trend soll mit noch mehr Kontrollen künftig verstärkt werden.
Besonders auf den Nationalstraßen (Routes Nationales) sollte man die vorgeschriebene Geschwindigkeit genauestens
einhalten. Diese Routen, die man gerne als Alternativ-Strecken zu den oft überlasteten Autobahnen wählt, aber auch
Autobahnen mit nicht zu starkem Verkehr, werden von der Polizei oft für ihre Kontrolleinsätze ausgewählt.
Die hohen Bußgelder in Frankreich bei Tempo-Überschreitungen können der Urlaubskasse arg zusetzen. Wer die Geschwindigkeit
um 20 km/h überschreitet, muss an Ort und Stelle mindestens 90 Euro berappen. Die dortige Polizei zeigt Temposündern
gegenüber nur wenig Entgegenkommen: Höchstens fünf km/h zu schnell darf man sein, ohne gleich zur Kasse gebeten zu werden.
Verkehrssünder, die nicht gleich an Ort und Stelle abkassiert werden, denen dann aber ein Bußgeldbescheid ins Haus
flattert, können derzeit noch nicht grenzüberschreitend zur Zahlung des Bußgeldes gezwungen werden. Ein
Vollstreckungsabkommen zwischen Frankreich und Deutschland ist bisher nicht in Kraft getreten. Mit der gegenseitigen
Anerkennung von Geldbußen in punkto Verkehrszuwiderhandlungen und der Eintreibung des Geldes ist laut ADAC EU-weit wohl
nicht vor 2006 zu rechnen.