Die deutschen Autofahrer und -fahrerinnen zeigen eine deutliche Zurückhaltung bei der Planung des nächsten Pkw-Kaufes: Während
1999 noch insgesamt 34 Prozent der Befragten angaben, innerhalb von 18 Monaten einen anderen Pkw (Gebraucht- oder Neuwagen)
kaufen zu wollen, sind es 2003 nur noch 24 Prozent. Vor allem die geplanten Neuwagenkäufe gehen deutlich um über 50 Prozent
zurück - von 22 Prozent (1999) auf 9 Prozent (2003). Dies ist eines der Hauptergebnisse der in diesem Jahr erstmals im Auftrag
von Aral durch das Institut für Automobil-Marktforschung (IFA) durchgeführten Studie "Trends beim Autokauf". Bei der
Untersuchung handelt es sich um eine repräsentative Erhebung in Form einer telefonischen Befragung von mehr als 1.000
Pkw-Fahrern und -Fahrerinnen im Zeitraum von Ende Mai bis Anfang Juni 2003.
Über die Eingangsfrage bezüglich der generellen Kauf-Absichten hinaus ermittelten die Interviewer diverse weitere Vorlieben der Kaufinteressenten. Was die bevorzugte Karosserieform angeht, so ist die klassische Limousine noch immer auf dem absteigenden
Ast. Immer mehr Fahrer entscheiden sich für Karosserietypen, die ihrem Anforderungsprofil nach Praktikabilität, Verbrauch oder
Fahrspaß individuell entsprechen. Was die Farben betrifft, so sind schwarz und Silber mit zusammen 56 Prozent Präferenz
nach wie vor weit vorne, gefolgt von Blau mit 13 Prozent der Nennungen. Bunte Farben sowie Rot und Grün sind auf der
Verliererseite zu finden.
Bei den Kriterien zum Autokauf stehen rationale Gründe wie Fahrsicherheit, Wirtschaftlichkeit und Verbrauch klar vor Design,
Image und Prestige. Auch der Wiederverkaufswert sowie Ergonomie und Fahrerkomfort werden hoch bewertet. Im
Geschlechtervergleich offenbart sich: Frauen lassen sich deutlich weniger vom Design beeindrucken als Männer. Bei der
Ausstattung werden ABS, Klimaanlage, Kopf- und Seitenairbags und elektrische Fensterheber mit über 80 Prozent der Nennungen
heute praktisch als Standardausstattung vorausgesetzt.
Ein Blick auf den Diesel: Insbesondere Fahrer unter 40 Jahren und Vielfahrer geben dem Selbstzünder den Vorzug. Hauptargumente
für den Dieselantrieb sind der günstige Unterhalt und der niedrige Verbrauch. Zukünftige Diesel-Fahrer setzen voll auf
umweltfreundliche Technik - über die Hälfte der Interessenten messen dem Rußfilter eine große Bedeutung zu.
Die Zahl der umsteigewilligen Benziner-Fahrer stieg allerdings nur leicht von sechs Prozent 1994 auf jetzt 9 Prozent an.
BMW entpuppt sich dabei als bevorzugte Dieselmarke, 21 Prozent aller Kaufinteressenten würden einen BMW wählen. VW folgt mit
19 Prozent der Nennungen, Mercedes und Audi liegen zurück.
Was die Marken betrifft, so gehören Ford, Opel, VW sowie Modelle aus Frankreich und Italien zu den Verlierern, Audi, BMW und
japanische Marken steigen dagegen laut der Untersuchung in der Käufergunst. Vorn liegt nach wie vor VW mit rund 20 Prozent aller
Nennungen. Bevor das neue Auto angeschafft wird, muss allerdings auch der Händler tief schlucken: Durchschnittlich erwarten
die Kaufinteressenten bei Jahreswagen 11,7 Prozent und bei Neuwagen sogar 13,4 Prozent Rabatt auf den Angebotspreis.