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Knöllchen
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bargeldlos zahlen: Künftig 3.400 mobile Zahlungsterminals in NRW
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Als erstes Bundesland rüstet Nordrhein-Westfalen die Polizei flächendeckend mit mobilen elektronischen Zahlungsterminals
aus - der Verwarnungsgeldblock der Polizei hat ausgedient. Wie das Innenministerium am Montag mitteilte, werden zunächst sechs Polizeibehörden ab sofort vier Wochen lang das bargeldlose Zahlungsverfahren testen. Die ca. 600 Gramm schweren
Zahlungsterminals sind flexibel im Streifendienst verwendbar und besonders robust ausgelegt. Künftig werden landesweit 3.400 Geräte eingesetzt.
Mit dem neuen Verfahren kann die Polizei auch Sicherheitsleistungen von ausländischen Verkehrssündern einfacher als bisher einziehen. In der Vergangenheit bereitete es erhebliche Schwierigkeiten, Beträge an Ort und Stelle bar zu kassieren. Die Polizisten mussten Wertgegenstände sicherstellen und fremde Währungen in Euro umtauschen. Je nach Herkunftsland war dies problematisch und verursachte unnötige Kosten.
Anstatt eine Quittung vom Verwarnungsgeldblock auszufüllen und abzureißen, steckt der Polizeibeamte künftig die EC- oder
Kreditkarte des Betroffenen in das neue Gerät und gibt den fälligen Betrag ein. Bei EC-Zahlung bestätigt der
Verkehrsteilnehmer mit seiner Geheimzahl, bei Zahlung per Kreditkarte wird ein Quittungsbeleg unterschrieben. Das
Terminal übermittelt die anonymisierten Daten über ein eingebautes Telefon direkt an ein Rechenzentrum. Hier wird geprüft,
ob das Konto gedeckt ist und die Karte nicht missbräuchlich benutzt wird. Die Buchung erfolgt unmittelbar. Anschließend
werden zwei Quittungsbelege gedruckt. "Dieser Ablauf ist vielen seit langem beim täglichen Einkaufen vertraut", erklärte
Innenminister Dr. Fritz Behrens am Montag in Duisburg.
Wer nicht mit Karte zahlen kann oder will, erhält wie bisher einen Zahlschein.
Den betroffenen Verkehrssündern entstehen durch das bargeldlose System keine zusätzlichen Gebühren. Diese werden vom Land
getragen. Ein Generalunternehmer stellt die Geräte und garantiert Wartung und Service rund um die Uhr. Für die Polizei
bedeutet dies eine erhebliche Arbeitserleichterung und Zeitersparnis. Die Kosten für den Kauf der speziellen
Verwarnungsgeldblocks und die Einzahlung des Bargeldes entfallen. Die jährlich rund 35-40 Millionen Euro Verwarnungsgelder
wandern dann nicht mehr durch die Hände der Polizisten, sondern nur noch über die Datenautobahn. "Dies ist eine moderne und
innovative Lösung, weil sie Zeit, Geld und Personal einspart", so der Minister.