Porsche erweitert wieder einmal sein Produktportfolio. Die Palette wird um einen elektrisch angetriebenen
Sportwagen-Viertürer erweitert, der Tesla das Fürchten lehren soll. Hohe Investitionen begleiten das Projekt,
Fans müssen sich in Geduld üben.
Porsche
Serienumsetzung bis Ende des Jahrzehnts: Porsche baut
einen rein elektrischen Sportwagen nach Vorbild der Studie "Mission E"
Der erste rein elektrisch angetriebene Porsche kommt auf die Straße. Der Aufsichtsrat des Sportwagenbauers hat
heute grünes Licht für das Projekt Mission E gegeben. Damit schlägt Porsche nach Worten des Vorstandsvorsitzenden
Dr. Oliver Blume ein "neues Kapitel in der Sportwagengeschichte auf". Das Fahrzeug soll Ende dieses Jahrzehnts
auf den Markt kommen.
Ihre Premiere feierte die Konzeptstudie Mission E auf der IAA im September 2015. Für Aufsehen sorgte sie einerseits mit einem
gelungen wirkenden Design, andererseits mit den technischen Eckpunkten: Der Viertürer mit vier Einzelsitzen verfügt über eine
Systemleistung von mehr als 600 PS (440 kW). Damit wird das Fahrzeug sowohl eine Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h
in unter 3,5 Sekunden als auch eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern erreichen. Mit einer eigens entwickelten und im
Vergleich zu heutigen Schnelllade-Einrichtungen doppelt so starken 800-Volt-Ladeeinheit stehen die im Unterboden des Fahrzeugs
integrierten Lithium-Ionen-Batterien schon nach 15 Minuten Ladezeit wieder für 80 Prozent der Reichweite zur Verfügung.
Optional kann das Fahrzeug kabellos per Induktion über eine im Garagenboden eingelassene Spule „betankt“ werden.
Blume sagte, man nehme die Herausforderung der Elektromobilität konsequent an. "Auch bei rein batteriebetriebenen Sportwagen
bleibt Porsche seiner Philosophie treu und bietet unseren Kunden das sportlichste und technologisch anspruchsvollste Modell
im Segment", erklärte Blume - sicher auch mit Blick auf Tesla.
Die Entwicklung des neuen Modells sorgt allein in Zuffenhausen für mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze. Etwa 700 Millionen Euro
investiert das Unternehmen an seinem Stammsitz. In den nächsten Jahren werden dort eine neue Lackiererei und eine eigene Montage
errichtet. Das bestehende Motorenwerk wird für die Herstellung der Elektroantriebe ausgebaut. Außerdem wird der vorhandene
Karosseriebau erweitert. Dazu kommen weitere Investitionen etwa im Entwicklungszentrum Weissach, die in diesem Kontext stehen.
"Ein Tag zum Jubeln!", sagte Uwe Hück, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG.
"Ja, wir haben es geschafft und den Mission E nach Zuffenhausen und Weissach geholt, wo Zukunft Tradition hat." Die Arbeitnehmerseite
habe der Arbeitgeberseite ein Angebot gemacht, das sie nicht habe ausschlagen können. Eine Zeitenwende in Zuffenhausen und Weissach
sei jetzt eingeläutet. Hück: "Die Digitalisierung wird bei uns groß. Und die Fabrik 4.0 wird für die Belegschaft, Gewerkschaft und
Arbeitgeber eine gewaltige Herausforderung. Wir werden neue Wege gehen, aber dabei das Soziale nicht aufgeben. Porsche fährt mit der
heutigen Entscheidung mit Vollgas ohne Geschwindigkeitsbegrenzung in die automobile und industrielle Zukunft.“