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Freitag, 29. März 2024
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Umschreibung von LDK auf WZ erfolgt freiwillig und gegen Gebühren

Kfz-Kennzeichen: Wetzlar fährt wieder WZ

Kfz-Kennzeichen:
Das erste neue WZ-Kenn- Stadt Wezlar
zeichen am Dienstwagen des OB (links)
Von WZ über L nach LDK – und zurück: Wetzlar hat sein altes Kfz-Kennzeichen wieder eingeführt. Damit löst in der mittelhessischen Stadt WZ das bisherige LDK für Lahn-Dill-Kreis ab. "Dies ist ein schöner Tag für Wetzlar": Mit diesen Worten nahm Wetzlars Oberbürgermeister Wolfram Dette (FDP) Ende Juni das erste Autokennzeichen mit dem Kürzel WZ für Wetzlar aus den Händen von Landrat Wolfgang Schuster (SPD) entgegen. "WZ - OB 100" schmückt seither den Dienst-Mercedes des Oberbürgermeisters.

Zum 1. Juli wurde ein neuer Zulassungsbezirk für Autokennzeichen in der Stadt Wetzlar eingerichtet, mit dem "WZ" für Wetzlar wieder eingeführt wird und das Kennzeichen LDK ablöst. Damit erhält die Stadt an der Lahn nach 35 Jahren ihr altes Autokennzeichen WZ zurück.

Dette zeigte sich hocherfreut, dass das langjährige Engagement der Stadt Wetzlar für das WZ-Kennzeichen nun am Ziel sei. Dieses Modell könne für andere Städte wegweisend sein: "Wetzlar erhält einen Werbeträger, der die Stadt zum Gesprächsthema macht. Ebenso haben die Einwohner die Chance, ihre Verbundenheit mit Wetzlar zu bekunden." Gleichzeitig sei das System flexibel genug, um alle Bürger, die ihr LDK-Kennzeichen behalten wollten, zufriedenzustellen.

Neuzulassungen von Bürgern mit Hauptwohnsitz in Wetzlar sowie Firmen erfolgen seit 1. Juli automatisch und obligatorisch mit dem WZ-Kennzeichen. Wer sein altes Kennzeichen auf sein neues Auto übertragen will, kann aber sein LDK-Nummernschild behalten. Auch nach Einrichtung eines neuen Zulassungsbezirkes wird die Zulassung weiterhin von der Straßenverkehrbehörde des Lahn-Dill-Kreises mit Sitz in Wezlar vorgenommen. Dies ist in einem Vertrag geregelt, den Stadt und Kreis miteinander abgeschlossen haben.

Die Einwohner Wetzlars können ihre Fahrzeuge auf WZ umschreiben lassen, müssen dies aber nicht. Wer die Schilder vor Ort kauft, zahlt dafür zusammen mit den Gebühren rund 50 Euro, wer sie im Internet bestellt, etwa 30. Ein Wunschkennzeichen gibt es zunächst noch nicht online, sondern nur direkt in der Zulassungsstelle.

2007 hatten die Fraktionen von CDU, FDP und FW einen Prüfungsantrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, die Möglichkeit einer Einführung des WZ-Kennzeichens zu prüfen. Eine Befragung der Hochschule Heilbronn hatte im April 2010 ergeben, dass 79 Prozent der Wetzlarer die Wiedereinführung des WZ-Kennzeichens befürworten. Im November 2010 gründete sich die Initiative "WZ für WZ", die u.a. mit Autoaufklebern und einer Unterstützerliste im Internet warb. Im September 2011 kündigte das hessische Wirtschaftsministerium an, die Einführung eines eigenen WZ-Kennzeichens zu ermöglichen. Im März hatte die Stadtverordnetenversammlung Wetzlar mit einer Mehrheit von 31 zu 24 Stimmen bei zwei Enthaltungen, im Mai der Kreistag zugestimmt.

In Wetzlar gab es das WZ-Kennzeichen bereits einmal zwischen 1956 und 1976. Danach wurde mit Gründung der Stadt Lahn das Kennzeichen L eingeführt, das auch nach der Auflösung dieser Stadt Bestand hatte. Erst im Zuge der Wiedervereinigung - L bekam Leipzig - wurde 1991 LDK eingeführt.
text  Hanno S. Ritter
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