Konventionell konzipierter Kleinwagen in Generation 6
Neuer Renault Clio: Nächste Runde für den Bestseller
Unscheinbar, aber unglaublich erfolgreich: Der Renault Clio ist ein Bestseller. Damit das auch so 
bleibt, haben sich die Franzosen für dessen sechste Generation optisch und technisch ins Zeug gelegt,
bleiben dabei aber letztlich (erschreckend oder angenehm) konventionell. 
Renault
Der neue Renault Clio
zeigt sich deutlich aufgefrischt
 
Nein, nicht der Golf ist Europa meistverkauftes Auto, auch nicht der T-Roc, der Corsa oder der 208.
Der Bestseller heißt Renault Clio und ist mit fast 17 Millionen Exemplaren seit 1990 auch das am
häufigsten verkaufte "französische Auto", wenn es auch tatsächlich schon lange nicht mehr in 
Frankreich gebaut wird. 
Eine Weile hatte man bei Renault überlegt, ob es angesichts der stromernden R4 und R5 sowie
angesichts des Captur noch einen konventionell angetriebenen und ebenso konventionell als Hatchback 
ausgelegten Clio braucht. Schließlich hat man sich für den sicheren Weg entschieden
und eine sechste Generation des Kleinwagens entwickelt, die dieser Tage auf der IAA in München 
ihre Premiere feiert. 
Klein ist dabei branchenüblich relativ zu verstehen, denn mit einem neuerlichen Längenzuwachs um 
sieben Zentimeter auf 4,12 Meter werden frühere Kompaktklasse-Maße erreicht. Der Radstand macht das
Längenwachstum nur um einen Zentimeter mit, so dass sich längere Überhänge ergeben. Auch die Höhe 
(+ 1 cm) und vor allem die Breite wachsen an, letztere um gleich vier Zentimeter auf 1,77 Meter. 
Der Kofferraum fasst trotz Längenwachstum unverändert 391 Liter, bietet aber eine um vier Zentimeter 
abgesenkte Ladekante. Der Griff sitzt unsichtbar und etwas unpraktisch unten hinter der Klappe.
Optisch setzt der neue Clio auf eine bulligere, höhere Front mit komplett neu gestaltetem, aber nicht 
eben eigenständigem Kühlergrill, einer auffälligen und nun komplett in der Schürze platzierten
Doppel-Einheit für Tagfahrlicht, deren oberer Teil als Blinker fungiert. Das kleine Dreiecksfenster
an der A-Säule und die stehenden Außenspiegel bleiben ebenso erhalten wie der "versteckte" hintere 
Türgriff. 
Die Fensterlinie steigt ähnlich wie bisher nach hinten an, wirkt aber durch die verdeckten Dichtungsleisten
viel eleganter als bisher. Die Radläufe sind fortan verkleidet, je nach Ausstattungslinie in mattem oder 
hochglänzendem Schwarz. Während die Heckscheibe flacher als bisher ausgeführt ist, steht der untere Teil 
der Heckklappe steiler, so dass sich eine Art Mini-Stufe ergibt. Der Heckspoiler ist jetzt komplett schwarz 
ausgeführt. Es gibt weiterhin geteilte Rückleuchten, die sich aber in der Mitte nicht mehr berühren. 
Insgesamt ist der Clio deutlich auffälliger als bisher gezeichnet. Renault selbst attestiert dem zu 
einer "modernen kulturellen Ikone" überhöhten Auto "einen Look, der die Regeln dieses Segments neu 
definiert". Das ist natürlich arg übertriebene PR-Prosa – es bleibt abzuwarten, ob die Kunden die 
Gestaltung mögen werden.
Im Innenraum gibt es ausstattungsabhängig ein oder zwei 10-Zoll-Monitore. Das optionale, "OpenR" 
genannte Infotainmentsystem bedient sich der diversen Dienste von Google. Alternativ lassen sich 
auch Android Auto und Apple CarPlay kabellos nutzen. Nur optional gibt es eine nicht gekühlte 
Handy-Ladeschale. 
Renault setzt im Innenraum auf viele recycelte Materialien, verbaut bis zu 29 Assistenzsysteme
inklusive Ausstiegs- und Nothalte-Assistent sowie verbesserten Kameras und eine jetzt elektrisch 
bediente Handbremse, bietet aber keine Seitenairbags im Fond. 
Die Basis-Variante "Evolution" bietet nur das Allernötigste, "Techno" kommt u.a. mit OpenR, Ambientebeleuchtung 
(48 Farben), Privacy Glass, Fernlichtautomatik, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Mittelarmlehne und 
Alurädern. Das Topmodell "Esprit Alpine" verfügt über zusätzliche Assistenten, 18-Zoll-Räder und diverse 
Designanpassungen an Exterieur und Interieur. 
Motorseitig bildet ein Dreizylinder mit 115 PS Leistung und 190 Newtonmetern Drehmoment aus 1,2 Litern 
Hubraum die Basis. Er ist an ein manuelles Schaltgetriebe oder optional auch an ein Doppelkupplungsgetriebe 
gekoppelt und verbraucht 5,0 Liter. Eine LPG-Variante mit 120 PS und EDC-Automatik soll folgen. 
Besonders stolz sind die Franzosen auf die neue Variante des Hybridantriebs, die mit 1,8 Litern Hubraum 
aus vier Zylindern und 158 PS ebenso erfreut wie mit einem Normverbrauch von nur 3,9 Litern. Bisher gab es 
1,6 Liter Hubraum, 143 PS und 4,3 Liter Verbrauch. Zum Paket gehören zwei Elektromotoren. Obwohl der 
Akku 1,4 kWh klein ist, verspricht der Autobauer, dass im Stadtverkehr bis zu 80 Prozent der Zeit im reinen 
E-Modus gefahren werden kann. 
Besonderheit ist das Multi-Mode-Getriebe. Es besitzt zwei Übersetzungsverhältnisse für den Elektromotor 
und vier für den Verbrennungsmotor. Insgesamt sind 15 Kombinationen zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor 
möglich, vom vollelektrischen Antrieb über Dual-Antrieb, Range-Extender-Modus bis zum klassischen Normalbetrieb.
Darüber hinaus verfügt der neue Clio über vier Fahrmodi, mit denen sich das Ansprechverhalten des 
Antriebsstrangs und die Lenkunterstützung anpassen lassen. Die Lenkung ist unabhängig davon immer deutlich
direkter übersetzt als bisher. 
Gebaut wird der Clio wie der Dacia Duster nach wie vor in der Türkei. Angaben zum Marktstart und zu Preisen 
liegen noch nicht vor. Bei etwa 20.000 Euro wird es losgehen, ein Hybrid als "Esprit Alpine" wird mit ein
paar Extras die 30k-Schallmauer durchbrechen.