500-PS-GT erscheint im Herbst 2025 / Neue Basis drückt den Preis
Kia EV9: Neue Basis, neue Spitze
Kia erweitert das Angebot bei seinem Flaggschiff EV9 im kommenden Jahr um eine Hochleistungsvariante,
die mit viel Leistung und einem Fake-Getriebe Spaß bringen soll, doch bei Reichweite und Preis auch
für Frust sorgen wird. Spaß und Frust zugleich bieten auch die ebenfalls neuen Basismodelle.
Kia
Kia bringt den über 500 PS
starken EV9 GT nach Deutschland
Der Kia EV9 GT kommt nach Europa. Wie der Autobauer heute angekündigt hat, werden die beiden E-Maschinen der
Topvariante des Topmodells zusammen 508 PS an die beiden Achsen schicken - ganze 100 weniger als ein Hyundai
Ioniq 5. Das Dickschiff soll so in 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Landstraßen-Tempo beschleunigen, Angaben
zum maximalen Reisetempo macht Kia bisher nicht.
Der knapp 99 kWh große Akku vermag nur eine Reichweite von 450 Kilometern zu ermöglichen, was okay wäre, wenn das
der praktisch ereichbare und nicht der Norm-Wert wäre. In der Realität mit Klimaanlage/Heizung, Gepäck, gelegentlichem
Auskosten der üppigen Kraftreserven und einer Akku-Nutzung zwischen zehn und 90 Prozent dürften es kaum 300 Kilometer
werden. Zum Vergleich: Das noch aktuelle EV9-Topmodell mit seinen 385 PS steht mit 556 Kilometern im Datenblatt
(20-Zoll-Räder).
Der GT steht sogar auf 21 Zoll großen Rädern, dahinter weisen neongrün lackierte Bremssättel auf eine ebenfalls
gute negative Beschleunigung hin. Neongrüne Akzente finden sich auch im Innenraum, etwa an den grau-schwarzen
Sportsitzen mit veganen Bezügen in Lederoptik und Veloursleder-Einsätzen. Im Übrigen unterscheidet sich der
GT durch eine spezielle Lichtsignatur in den Frontscheinwerfern von seinen normalen Brüdern. Über den Kia
Connect Store können GT-Eigner zusätzlich eine spezielle Illumination der Front kaufen bzw. freischalten.
Die Fahrdynamik des EV9 GT kann je nach Vorliebe des Fahrers sowie den äußeren Bedingungen durch verschiedene
Fahrmodi verändert werden; der Schlüssel zur maximalen Dynamik ist der spezielle GT-Modus, der sich über eine
- natürlich neongrüne - Taste auf dem Lenkrad aktivieren lässt.
Steigern lässt sich das sportliche Fahrerlebnis noch durch die GT-exklusive, in bestimmten Modi zuschaltbare Funktion
"Virtual Gear Shift", die die Gangwechsel eines mehrstufigen Automatikgetriebes simuliert. Dabei werden die virtuellen
Schaltvorgänge, die über die Lenkradwippen ausgelöst werden, sowohl akustisch als auch fühlbar durch Drehmomentanpassungen
"erlebbar" gemacht.
Erstmals bei Kia kommt ein "Road Preview System" zum Einsatz, das mithilfe hochentwickelter Sensoren und der
Frontkamera die Fahrbahnbeschaffenheit vor dem Fahrzeug analysiert und zum Beispiel Schlaglöcher erkennt,
um die Stoßdämpfung vorab zu optimieren.
Kia-Europachef Marc Hedrich lässt sich mit der Aussage zitieren, der GT sei "auf der Basis des besten Autos der Welt"
entstanden. Mit ähnlicher Überzeugung dürfte auch die Preisgestaltung erfolgen, wenn das Auto im dritten Quartal 2025
auf den Markt kommt: Gerade noch fünfstellig, darf man erwarten.
Neue Basisversion und neue Basis-Batterie
Für jene, denen das Geld nicht so locker sitzt, gibt es ebenfalls Neuigkeiten, die einer Erklärung bedürfen. So schiebt
der Autobauer eine neue Basis-Ausstattungslinie ins Programm, die "Air" heißt und satte 7.500 Euro günstiger ist als die
bisherige Basis, die sich künftig "Earth" nennt. Air ist sowohl mit als Hecktriebler (64.990 Euro) als auch in der
Allrad-Ausführung (68.990 Euro) mit den bisherigen Leistungswerten 204 bzw. 385 PS und dem 99-kWh-Akku zu haben.
Zusätzlich gibt es den Air auch mit einer 76 kWh fassenden Batterie und Heckantrieb, dann aber mit 218 statt 204 PS.
Damit sinkt der Preis um weitere 3.000 Euro auf 61.990 Euro, womit der Einstieg in die Baureihe insgesamt um 10.500
Euro günstiger wird. In Kombination mit der kleineren Batterie beschleunigt der EV9 in 8,2 Sekunden auf Tempo 100,
erreicht maximal 190 km/h und verfügt über eine Norm-Reichweite von 443 Kilometern.
Der EV9 Air zeigt gegenüber dem Earth kleine optische Unterschiede, die manch einer sogar als Vorteil werten dürfte.
So sind die schwarzen Radhausverkleidungen nicht glanzlackiert, und das Kia-Logo auf dem Lenkrad ist unbeleuchtet.
Naturgemäß ist aber auch die Ausstattung reduziert, und das durchaus merklich. Wesentliche Unterschiede sind der
Verzicht auf Sitzventilation vorne und hinten, Sitzheizung hinten, Niveauregulierung, Privacy Glass, Ambiente-Beleuchtung,
Soundsystem, Wärmepumpe und die elektrische Verstellbarkeit der dritten Sitzreihe. Außerdem sind der Aktive Totwinkelassistent
und die Sonnenrollos in den hinteren Türen nicht verbaut. Die meisten dieser Zutaten lassen sich im EV9 Air auch als
Extra nicht bestellen – und zudem weitere beim Earth optionale Zutaten ebenfalls nicht.