Kapazität steigt auf 25 Mio. Additivdosen im Jahr
Liqui Moly eröffnet neue Produktionsanlage in Ulm
Hierzulande scheinen Motoröle und Additive eher kein zukunftsträchtiges Geschäft, weltweit macht sich Liqui Moly als einer der
Marktführer auf diesem Gebiet keine Sorgen. Im Gegenteil, weshalb nun die Produktionskapazitäten ausgeweitet wurden – in Deutschland.
Liqui Moly
Bis zu 25 Millionen Additiv-Dosen
kann Liqui Moly künftig jährlich in Ulm fertigen
Während sich manch Liqui-Moly-Beobachter in diesen Tagen an dem Youtube-Interview mit dem angeblich 800 Euro Millionen schweren
ehemaligen Firmenchef XX erfreut oder abarbeitet, wird in der Firma selbst weiter am Ziel der Umsatz-Milliarde gearbeitet.
Rund 200 Millionen fehlen noch, und weil das jedenfalls zum Teil tatsächlich an mangelnder Kapazität liegt, wurde ebendiese
nunmehr erweitert.
Die Geschäftsführer Günter Hiermaier und Dr. Uli Weller eröffneten jetzt den Neubau für die Produktion von Additiven
mit drei neuen modernen Abfüllanlagen und zusätzlichen Büroräumen. Rund acht Millionen Euro hat das Unternehmen,
das inzwischen zur Würth-Gruppe gehört, investiert. Davon entfallen 3,4 Million Euro auf das schlüsselfertige Gebäude.
Die Kosten für drei neuen Abfüllanlagen belaufen sich auf 3,1 Million Euro, Fördertechnik und Verpackungsroboter
schlagen mit 1,4 Million Euro zu Buche.
Die neuen Maschinen sollen, wenn sie im kommenden Jahr vollständig installiert sein
werden, die maximale Ausstoßleistung von
346.000 Dosen pro Woche auf bis zu 481.000 Stück steigern, von maximal 18 auf künftig 25 Millionen im Jahr. Zwei sehr alte
Maschinen wurden in Zuge des Umbaus ausgemustert. "Dank der liebevollen Wartung haben sie viele Jahrzehnte ihren Dienst
verrichtet", sagt Hiermaier, "aber die benötigten Ausstoßmengen waren damit nicht mehr zu bewerkstelligen". Die drei neuen
Anlagen sind leistungsstärker und wartungsärmer.
Wie der Hauptsitz von Liqui Moly liegt auch das neue Objekt im Ulmer Stadtteil Lehr. Gegründet 1957 in der Stadtmitte,
verlagerte die Firma ihren Sitz 1978 in den Norden der Stadt. Seitdem sind dort sämtliche Bereiche von der Entwicklung
über die Produktion bis zur Verwaltung beheimatet.
Von einer kleinen Firma entwickelte sich Liqui Moly zu einem Global Player, dessen Produkte nach eigenen Angaben in
150 Ländern erhältlich sind. Inzwischen arbeiten am Firmensitz in Ulm 408 Menschen, weltweit sind es fast 1.100.
Günter Hiermaier: "Aus der 'kleinen Additivbude' mit gerade einmal 30 Mitarbeiten, bei der ich vor 33 Jahren angefangen
habe, ist ein Unternehmen geworden, das 2022 800 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet hat."
Bald schon soll es 1 Milliarde sein. Das ist das Ziel. Selbst wenn sich der Markt in der EU aufgrund des Umstieges auf Elektroantriebe
langfristig vermutlich "ändern" werde, sieht der Geschäftsführer immenses Wachstumspotential: Auch nach 2035 werde der Großteil
der Fahrzeugflotte konventionell betrieben sein. Denn der Markt an Verbrennern wachse parallel weiter. Hiermaier verweist auf eine
Prognose des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan, wonach der Ölverbrauch bis 2040 und darüberhinaus steigen werde. Die Studie geht
dabei von einem weltweiten Elektroauto-Anteil von 20 Prozent aus.