Geteilter Blitz soll E-Zukunft symbolisieren
Opel: Schon wieder ein neues Logo
Viele Autobauer haben ihr Logo in den letzten Jahren überarbeitet – niemand hat es so oft getan wie Opel.
Jetzt ist es zum gefühlt drölfzigsten Mal wieder soweit. Und der Erstkontakt gefällt und verwirrt gleichermaßen.
Opel
Überraschend in Unmsetzung und Farbe, überraschend mies in der Grafik-Qualität: Opel hat schon wieder ein neues Logo.
Das Neon-Gelb der Ende 2020 eingeführten Variante wird weiter genutzt, wie und wo auch immer
Im Chromlook oder flat und schwarz, mit integrierter Wortmarke oder ohne, in gelb oder silber - das Opel-Logo hat viele
Veränderungen in den letzten Jahren erfahren. Am Montag dieser Woche nun haben die Rüsselsheimer abermals eine Neuinterpretation
vorgestellt, die mit dem gelernten Blitz stärker bricht als zuvor.
Der Blitz nämlich ist künftig nicht mehr wie ein Zacken zusammenhängend ausgeführt, sondern besteht nur noch aus zwei einzelnen Streifen.
Diese durchbrechen seitlich erstmals den Kreis und ragen horizontal weiter hinaus als zuvor. Insgesamt ist das Logo nun so
breit gesetzt wie die Wortmarke darunter, die die Marketing-Leute interessanterweise nicht aufgefrischt haben. Durch die neue
Form dürfte es auch leichter zu beleuchten sein - diesen Trend wird auch Opel aufgreifen.
Für sich genommen vermag das Logo durchaus zu gefallen, weil etwas frischer und breiter daherkommt - und wohl auch, weil Opel
es auch in weiß zeigt. Umso mehr ist es enttäuschend, denn die Umsetzung nach weniger als drei Jahren wirkt wie ein Schnellschuss,
von dem man nicht weiß, ob er die nächsten drei Jahre überdauert. Ein Schnellschuss auch deswegen, weil einige der von Opel selbst
zur Verfügung gestellten Bilder in qualitativer Hinsicht miserabel sind.
Bei Opel heißt es, der modernisierte Blitz symbolisiere nicht nur "unser Versprechen, Innovationen und Mobilität für alle
erschwinglich zu machen", sondern er stehe auch für das Bekenntnis, bis 2028 in Europa zur komplett elektrischen Marke zu werden.
Ersteres ergibt keinen nachvollziehbaren Sinn, und zur E-Marke zu werden ist heutzutage nichts Besonderes mehr. Vermutlich weiß
man aber auch in Rüsselsheim, dass das Käse ist und dass zu viele Logo-Änderungen der Marke mehr schaden als nützen - jedenfalls
hat die PR-Abteilung auf die sonst bei diesen Anlässen üblichen verbalen Textwüsten erstaunlicherweise ebenso verzichtet wie auf
eine Logo-Historie.
Auch sonst bleibt Potenzial zum Kopfschütteln: Während das Logo nun gezeigt wurde und auch bereits auf der Website erscheint, soll
es erst auf der IAA Mobility im September "offiziell vorgestellt" werden. Die Autos erhalten das neue Signet sukzessive sogar erst
ab 2024 - und bis alle Händler, die zum Teil noch heute die Coroporate-Identity-Vorgaben der Nullerjahre in gelb-chrom nutzen,
umgestellt sein werden, dürfte es Jahre dauern.
In den letzten Jahren hatten auch
Citroën,
Dacia,
Fiat,
GM,
Kia,
Nissan,
Peugeot,
Porsche,
Renault,
Skoda,
Toyota
und Volkswagen
das Logo und/oder ihre Wortmarke überarbeitet, mit deutlichen Unterschieden in Umfang und Qualität.