Logo mit gelungenem Flat-Design ab 2022 auf neuen Modellen
Renault renoviert den Rhombus
VW, Opel, Toyota, Nissan, GM, Kia, Peugeot – und nun auch Renault: Mit einem deutlich veränderten
Markenlogo fährt der ehemalige "Créateur d'Automobiles" in die (elektrische) Zukunft. Renault hat das
Redesign dabei deutlich besser hinbekommen als kürzlich der landeseigene Konkurrent.
Renault
Flat, einfarbig, animierbar, ansprechend:
Renault hat sein Logo, den Rhombus, deutlich modernisiert
Renault und der Rhombus, das gehört seit beinahe hundert Jahren untrennbar zusammen. Das Logo mit der geometrischen Form zierte
erstmals 1925 die Kühlerhaube eines Modells der Marke. Jetzt führt Renault sukzessive eine neue Evolutionsstufe des Markenemblems
ein.
Markenfans hatten die Überarbeitung bereits erwartet, zierte das Logo doch vor einigen Wochen bereits die Front des Renault 5
Prototype Showcars und die Veranstaltung zur Vorstellung der "Renaulution"-Strategie, mit der der neue Chef Luca de Meo
das Unternehmen aus der Krise führen will. Inzwischen nutzt Renault das neue Logo, das in Feinheiten nochmal nachjustiert wurde,
zunehmend in der Außendarstellung.
Anders als die Konkurrenz hat der Autobauer dabei darauf verzichtet, ein großes Tam-Tam um die Überarbeitung zu machen - was man als
verlorene PR-Chance ebenso ansehen kann wie als genau das sympathische Gegenteil dessen. Die diskrete Strategie, so heißt es in
einer nun doch noch veröffentlichten Erklärung, sei bewusst gewählt worden. Entsprechend hält sich der Autobauer mit den sonst
üblichen sprachlichen Überhöhungen auch weitgehend zurück.
Man habe seit 2019 an einer neuen Version gearbeitet, sagt Designchef Gilles Vidal. Der neue Rhombus symbolisiere die Balance
zwischen der Wahrung des Markenerbes und dem Eintritt in eine neue Ära mit Blick in die Zukunft. Das noch modernere und
lebendigere Logo solle den bereits erlangten Bekanntheitsgrad nochmals übertreffen. Das Ziel? "Die aktuellen Veränderungen
begleiten" und Renault zu einer "offeneren Marke" machen, die "menschliche Werte schafft".
Mit ihren typischen Winkeln, die gut zu den abgeschrägten Renault-Motorhauben der 1920er Jahre passten, hatte sich die geometrische
Figur der Raute 1925 bei Louis Renault als Markenemblem durchgesetzt. Seitdem hat das Unternehmen sein Logo acht Mal erneuert,
zuletzt 1992. 2015 erfolgte eine diskrete Überarbeitung. Jetzt erlebt das Logo, das Renault ganz wie Mitsubishi als Diamant
bezeichnet, seine neunte Evolutionsstufe.
Anders als bei Peugeot, wo man neuerdings auf ein Porsche-ähnliches Wappen setzt, das einen kaum erkennbaren Löwenkopf trägt,
den die Marke in der Werbung tatsächlich über menschliche Gesichter montiert, folgt Renault dem "Flat"-Trend, verzichtet mithin
auf Chromlook ebenso wie auf Farbverläufe und Dreidimensionalität. Das neue Logo ist zudem nach außen hin nicht mehr begrenzt.
Damit ergeben sich vielfältige Vorteile in Bezug auf mediale Darstellungsmöglichkeiten. Sie erleichtern die Animation
in Werbung und social media genauso wie auf den Monitoren in den Autos.
Für die Umsetzung lassen sich die Franzosen viel Zeit, was die Umstellung und die Aufbruchstimmung einerseits schmälert, andererseits
aber konsequent ist. Das neue moderne Logo wird nicht auf einen biederen Mégane, einen nicht wettbewerbsfähigen Talisman oder
den auslaufenden Espace geklebt, sondern nur auf neue Modelle, beginnend 2022. Zwei Jahre später soll die Umstellung abgeschlossen
sein - mithin auch die auf grundlegend erneuerte Modelle.
Eine neue oder überhaupt eine Wortmarke hat Renault bisher nicht präsentiert. Dass der aktuelle Slogan "Passion for life"
ebenso nicht mehr in den Auftritt passt wie der gelbe Streifen, liegt dagegen auf der Hand.