Kein Paradigmenwechsel zu Sparsamkeit in Sicht
Neue Regierung nutzt elektrifizierte Fahrzeuge
Die neue Regierung setzt da, wo es möglich ist, überwiegend auf elektrifizierte Dienstfahrzeuge für die Ministerinnen
und Minister. Doch der große Paradigmenwechsel ist nicht erkennbar.
Die neuen Dienstwagen der Berliner Ampel-Minister sind mehrheitlich elektrifizierte Fahrzeuge. Das berichtet die Branchenzeitung Automobilwoche.
Mit dem Audi e-tron (Landwirtschaftsminister Cem Özdemir) und dem BMW i4 (Familienministerin Anne Spiegel) gehören dank der Grünen gleich zwei
reine Elektromodelle zu den aktuellen Staatskarossen.
Außenministerin Annalena Baerbock plant ebenfalls ein Elektrofahrzeug, bleibt mit der Wahl des Flaggschiff-Stromers Mercedes EQS aber alles
andere als zurückhaltend. Die Chefs der Ressorts Bauen (Klara Geywitz), Entwicklungshilfe (Svenja Schulze), Arbeit und Soziales (Hubertus Heil,
alle SPD) sowie Bildung und Wissenschaft (Bettina Stark-Watzinger, FDP) setzen auf Plug-in-Hybride. Um welche Modelle es sich dabei handelt,
geht aus dem Bericht nicht hervor - die Spanne bei PHEV-Fahrzeugen reicht vom kleinen bis zum "fetten" SUV. Vorbildlich verhält sich
den Angaben zufolge Umweltministerin Steffi Lemke (Bündnis90/DieGrünen), die den bereits von ihrer Vorgängerin Svenja Schulze (SPD)
angeschafften Mercedes EQC weiter nutzt. Er war in der vergangenen Legislaturperiode das erste E-Auto als Ministerfahrzeug.
Kanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/DieGrünen), Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Finanzminister
Christian Lindner (FDP) nutzen noch tonnenschwere Verbrenner, weil sie auf spezielle Panzerung angewiesen sind. Gleiches gilt auch für
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Das Fahrzeug von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) unterliegt nach Angaben ihres Amtes strenger Geheimhaltung. Verkehrsminister
Volker Wissing (FDP) hat noch keine Entscheidung getroffen. Nach Informationen der Automobilwoche prüft Wissing aktuell noch Angebote der
drei deutschen Premiummarken. Vermutlich ist die eingangs erwähnte grüne Familienministerin mit dem i4 die einzige, die einmal durch die
Fahrzeug-Wahl unterhalb der Oberklasse ein Zeichen setzt.