Aus nach 27 Jahren / Android-Abonnenten müssen aktiv kündigen
Garmin: Navigon stellt Navi-Apps ein
Warum sollte man für Navigationsdienste auf dem Handy zahlen, wenn es diese auch kostenlos gibt? Auf diese Frage
konnte auch Navigon keine befriedigende Antwort finden. Logische Konsequenz ist die Einstellung nahezu aller Dienste.
Manche Kunden müssen an eine Kündigung denken.
Screenshot Navigon.de
Die Garmin-Tochter Navigon
verabschiedet sich vom App-Markt
"Macht's gut", heißt es seit wenigen Tagen auf der Website der Navigon Würzburg GmbH, gefolgt vom Hinweis, dass man
alle Navigations-Apps einstelle. Als Grund werden pauschal strategische Gründe genannt. Die Angebote sollen bereits
am 14. Mai 2018 vom Markt genommen werden. Ausnahme ist die Navigon-Select-App für Kunden der Deutschen Telekom.
Sie bleibt kostenlos herunterladbar und kann auch weiter mit kostenpflichtigen In-Apps erweitert werden.
Betroffen sind alle Garmin Navigations-Apps, so auch NAVIGON, NAVIGON Regions und NAVIGON Cruiser. Gekaufte Apps können
den Angaben zufolge für mindestens zwei Jahre weiter in gewohntem Umfang genutzt werden. Bei abgeschlossenen Abos gilt:
Unter iOS (Apple) enden die Abos am Ende der Laufzeit automatisch, bei Android müssen Nutzer das Abo selbstständig
kündigen.
Man verabschiede sich und sage Danke für eine aufregende Zeit, heißt es weiter auf der Navigon-Website. In der Tat kann das
Unternehmen auf eine abwechslungsreiche Zeit zurückblicken. Navigon ging 1991 aus dem Bereich "Digitale Kartographie" des
Falk-Verlages hervor. 2004 kehrte das als "Distefora Navigation" auftretende Unternehmen
zum
ursprünglichen Namen Navigon zurück. 2007 erfolgte der
Einstieg in den Hardware-Markt
der seinerzeit belieben mobilen Navigationsgeräte fürs Auto.
2011 wurde die Aktiengesellschaft
von Garmin übernommen und in eine GmbH verwandelt.
Vor knapp zwei Jahren hatte Navigon das Bezahlmodell für die Apps von zeitlich unbefristeter Lizenz auf Abo-Modelle
umgestellt. Ganz offensichtlich aber war auch dieses Angebot gegen die Kostenlos-Dienste von Here oder Google Maps nicht
mehr konkurrenzfähig. Auch Autokiste hat das früher außerordentlich beliebte Angebot der Online-Routenplanung bereits eingestellt.