|
Neu ab Sommer: Dacia Sandero |
Renault |
Mit dem einst als 5.000-Euro-Auto eingeführten Dacia Logan hat der Renault-Konzern bereits viel Aufsehen erregt.
Wer sich mit den in Osteuropa und anderen Märkten beliebten Stufenheck-Modell oder dem Kombi nicht anfreunden
konnte, kann das Konzept bald auch als Schrägheck-Fünftürer bekommen – etwas kleiner, schöner und unter
neuem Namen.
Bei Dacia geht es Schlag auf Schlag. Mitte 2004 gab es die ersten Infos zur Logan-Limousine, und seitdem rollt die
Erfolgsgeschichte. Nach und nach wurde aus dem Logan ein Weltauto mit diversen Produktionsstätten in den
unterschiedlichsten Ländern, das inzwischen weit über eine halbe Million Mal verkauft wurde. Zügig hat die rumänische
Renault-Tochter Dieselmotoren, den Kombi, die Nutzfahrzeug-Variante "Van" und erst kürzlich einen Pick-up nachgeschoben.
Nun also ein Fünftürer, der weitere Kunden erreichen soll. Das Auto ist mit 4,02 Metern etwa 23 Zentimeter kürzer als
das Stufenheck-Pendant - und liegt damit auf dem Niveau moderner Kleinwagen vom Schlage eines Corsa, Fabia, 207 - oder Clio.
Diese Abgrenzung dürfte auch der Grund für die Differenzierung im Namen sein: Sandero heißt das Modell. Der Radstand
beträgt 2,59 Meter (Logan: 2,63 Meter), die Fahrzeugbreite liegt bei 1,75 Metern (1,74). In punkto Kofferraumvolumen
kommt der Sandero nicht an den Logan heran: 320 Liter stehen derer 550 gegenüber. Allerdings lässt sich durch Umklappen
der Fondsitzbank das nutzbare Volumen auf 1.200 Liter erweitern.
In punkto Fahrwerk und Motorisierungen sind beide Modelle weitgehend identisch. Letzterenfalls handelt es sich um die
millionenfach bewährten Benziner und Diesel aus dem Renault-Regal. Sie leisten 75 und 87 PS als 1,4- bzw.
1,6-Liter-Benziner und 68 bzw. 86 PS als Diesel mit 1,5 Litern Hubraum. Letztere werden wohl ohne Rußfilter geliefert,
sind mit 4,5 Litern Normverbrauch aber zeitgemäß sparsam.
Zur Serienausstattung gehören neben ABS Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf allen fünf Plätzen mit Gurtstraffern und
Gurtkraftbegrenzern vorn sowie Frontairbags. Seiten-Airbags und Servolenkung sind jedenfalls im Basismodell nur
optional zu haben; ESP gibt es gar nicht.
Renault investierte eigenen Angaben zufolge insgesamt 147 Millionen Euro in die Entwicklung und Produktion des Sandero
am rumänischen Standort Pitesti. Der hohe Gleichteile-Anteil von über 70 Prozent zum Logan machte diese vergleichsweise
geringe Summe möglich. Mit dem Serienanlauf des Sandero steigt die Fertigungskapazität des Werks Pitesti auf 60 Fahrzeuge
pro Stunde. Ziel ist, dass die Sandero-Produktion nahezu die Hälfte der am rumänischen Standort hergestellten Fahrzeuge
ausmacht. Die Mehrzahl der Komponenten wird vor Ort produziert. Außer in Pitesti wird der Sandero für Brasilien und
Argentinien im brasilianischen Curitiba gebaut.
Und was kostet das Auto, wenn es im Juni 2008 europaweit eingeführt wird? Das mag Renault noch nicht verraten, aber
teurer als die größere Limousine dürfte es kaum werden. Die wird für 7.200 Euro verkauft - und das wohlgemerkt
unverändert seit Mitte 2005.