ADAC: 204.000 Kilometer Stillstand
Sommerstaubilanz 2025: Weniger Staus, aber nervigere
Legte man alle Staus im Sommerreiseverkehr 2025 hintereinander, reichten sie fünf Mal um die Erde. Und obwohl das sogar
etwas weniger ist als im Vorjahr, wurde die Geduld der Betroffenen trotzdem auf eine nochmals längere Probe gestellt.
Fotolia/digitalstock
In den Sommerferien 2025 zählte der ADAC insgesamt gut
116.000 Staus mit 204.000 Kilometern Länge und 13,5 Jahren Dauer
Während der Sommerferien 2025 gab es nach Angaben des ADAC auf Deutschlands Autobahnen insgesamt 116.020 Staus. Damit setzt
sich der rückläufige Trend fort, gut 3.000 Staus weniger entsprechen einem Minus von knapp Prozent. Summiert man alle Staus
auf, ergibt sich eine Länge von 203.830 Kilometern, was ebenfalls einen leichten Rückgang zum Vorjahr bedeutet.
Anders sieht es bei der Dauer der Staus aus. Hier ist eine klare Steigerung (plus 7,6 Prozent) zu erkennen – also
gab es weniger und kürzere Staus, aber längere Standzeiten für die Verkehrsteilnehmer. Zusammengerechnet dauerten
alle Staus etwa 13,5 Jahre.
Der mit Abstand staureichste Wochenendtag war – wie bereits in den Vorjahren – der Freitag. Auf diesen Tag entfielen
fast 48 Prozent aller Wochenendstaus (2024: 47 Prozent). Besser kam man am Samstag (26 Prozent aller Staus) und
Sonntag (27 Prozent aller Staus) voran. An den Sonntagen wurden zwar nur unwesentlich mehr Staus als an den
Samstagen registriert, diese waren aber im Durchschnitt länger. Der Zeitverlust für Autofahrende lag dadurch sonntags
rund 22 Prozent höher als samstags.
Die Liste der größten Stauautobahnen – bezogen auf einheitlich normierte Streckenabschnitte von 100 Kilometern Länge –
führt auch 2025 die A 99 (Autobahnring München) an. Dahinter folgen die A 8 (Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg)
und die A3 (Grenzübergang Elten/NL – Köln – Frankfurt – Passau). Die Ränge vier bis sechs belegen die Autobahnen
A4 (bezogen auf beide getrennten Segmente Aachen – Krombach und Kirchheimer Dreieck – Görlitz), A5 (Hattenbacher Dreieck
– Karlsruhe – Weil am Rhein) und A1 (Heiligenhafen – Hamburg – Köln – Saarbrücken).
Das Wochenende mit der höchsten Staubelastung war wieder das erste August-Wochenende (1. bis 3.8.). An diesem Wochenende
starteten in den bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg die Ferien, während sich in einigen anderen
Bundesländern die schulfreie Zeit bereits wieder ihrem Ende näherte. Zudem waren wegen des sommerlichen Wetters viele
Wochenendausflügler unterwegs. Insgesamt zählte der ADAC 4.201 Staus entsprechend einem Plus von rund sieben Prozent
gegenüber dem Vorjahr, als es das zweite süddeutsche Ferienwochenende war.
Nerven brauchte auch, wer am Wochenende 25. bis 27. Juli unterwegs war, als viele Urlauber in Norddeutschland in die
Ferien starteten und eine weitere Reisewelle aus Nordrhein-Westfalen anrollte. Hier zählte der ADAC 3946 Staus.
Der längste Stau bildete sich am Sonntag, 29. Juni, auf der A 24 (Schwerin – Berliner Ring). Er dauerte rund zehn Stunden,
änderte mehrfach seine Ausdehnung und erreichte eine maximale Länge von 35 Kilometern. Im Vorjahr hatte der Spitzenreiter
40 Kilometer, aber "nujr" acht Stunden erreicht. Der schlimmste einzelne Wochentag war Freitag, 1. August. Hier wurden auf
Deutschlands Autobahnen 2.062 Staus gezählt, die sich auf eine Länge von 4.713 Kilometern summierten.
Methodik der Erfassung
Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Floating Car Data in Echtzeit. Täglich werden eigenen Angaben zufolge im Durchschnitt
rund eine 1.000.000.000 Positions- und Geschwindigkeitsinformationen von Lkw-Flotten sowie Nutzern von Smartphone-Apps
verarbeitet. Ergänzt um Baustelleninformationen werden diese Daten in der ADAC Service GmbH zur aktuellen Verkehrslage
verarbeitet und für die Sommer-Staubilanz, bezogen auf den Gesamt-Ferienzeitraum aller Bundesländer (30. Juni bis 14.
September) , analysiert. Bei der Autobahn-Statistik wurden nur die für den Ferienreiseverkehr relevanten Autobahnen
berücksichtigt, nicht aber Stadt- und Ballungsraum-Autobahnen, die hauptsächlich von Pendlern befahren werden.