Unklare Zukunft für den Kleinwagen jedenfalls in Deutschland
Škoda feiert 5.000.000 Fabia
Der Škoda Fabia ist nicht mehr so präsent wie in früheren Jahren, feiert davon unbeeindruckt aber
jetzt ein großes Produktionsjubiläum. Das Auto habe noch lange Zukunft, sagen die Tschechen – meinen
damit aber womöglich nicht unbedingt Deutschland.
Škoda
Gut 25 Jahre, vier Generationen,
5.000.000 Exemplare: Škoda Fabia
Škoda hat in seinem Stammwerk in Mladá Boleslav den fünfmillionsten Fabia gebaut. Das teilte der tschechische Hersteller
am Dienstag (14.05.) mit. Auf die Definition eines bestimmten Modells als exakt fünfmillionstes, wie dies sowieso kaum
realistisch darstellbar ist, hat der Autobauer sinnvollerweise verzichtet. Der Fabia ist damit nach dem Octavia
Stand heute das zweiterfolgreichste Modell der Marke.
Die erste Generation des Fabia wurde 1999 auf der IAA in Frankfurt am Main als Nachfolger des Felicia vorgestellt.
Sie debütierte als fünftürige Schräghecklimousine mit einer Länge von 3,96 Metern. Weniger als ein Jahr später wurde
die Kombiversion eingeführt, gefolgt von einer Stufenheck-Limousine im Jahr 2001. Das Design entwarf ein Team unter
der Leitung des damaligen Chefdesigners Dirk van Braeckel. Der erste Fabia basierte auf der PQ24-Plattform des
VW-Konzerns. Im März 2003 debütierte eine 130 PS starke RS-Version (1,9 TDI).
Die zweite Generation wurde im März 2007 auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert. Sie basierte auf der gleichen
Plattform wie der Vorgänger, war aber zwei Zentimeter länger und fast fünf Zentimeter höher. Auch hier folgte ein
Kombi, nicht aber ein "Rucksack"-Modell. Der RS leistete 180 PS (1,4 TSI).
Die dritte Generation wurde im Oktober 2014 auf dem Pariser Autosalon enthüllt. Basierend auf einer gemischten Plattform
mit hohem PQ26-Anteil wuchs der Kleinwagen um satte neun Zentimeter in die Breite bei gleichzeitig wieder gesenkter Höhe.
Erstmals kamen hier Assistenzsysteme zum Einsatz. Auch ein Kombi blieb im Angebot, nicht aber ein RS-Modell.
Der aktuelle Fabia der vierten Generation auf Basis der MQB-A0-Plattform erschien 2021. Die Länge liegt inzwischen bei 4,10
Metern, Dieselantrieb und Kombi gibt es nicht mehr. In der
Kleinwagen-Zulassungsstatistik
lag der Fabia hierzulande in den ersten vier Monaten mit rund 8.100 Exemplaren auf Platz 4 nach Corsa, Mini und Polo. Unter
Beachtung von Minis statistischer Sonderrrolle – alle Baureihen werden zusammengefasst gezählt – stünde der Fabia auf Platz 3.
Škodas Produktionsvorstand Andreas Dick sagt, man werde den Fabia angesichts des anhaltenden Erfolgs der aktuellen vierten
Generation auch über das Jahr 2030 hinaus produzieren. Gemeint sind damit Kleinwagen mit Verbrennungsmotoren. Ob das auch
für Deutschland gilt und ob das aktuelle Modell solange ggf. mehrfach aufgefrischt oder durch eine fünfte Generation
abgelöst werden soll, bleibt offen.
In der Tendenz tippen wir auf ein Fabia-Ende in einigen Jahren in Deutschland – weil Kleinwagen nicht mehr so beliebt
sind und weil Elektroantriebe langsam aber sicher den Markt erobern. Der VW-Konzern ist hier spät dran, wird aber
gleich mehrere Modelle in diesem Segment einführen, auch als
Skoda Epiq.