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Montag, 12. Mai 2025
E-Biker und Senioren besonders gefährdet

Jeder sechste Verkehrstote ist ein Radfahrer

Die Zahl der Verkehrstoten sinkt seit Jahren, während die der getöteten Fahrradfahrer gleichzeitig ansteigt. Besonders gefährdet sind E-Biker und ältere Personen, speziell wenn beide Merkmale zusammenkommen – und der Gegner womöglich auch noch ein Lkw ist.
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Fast jede oder jeder sechste Verkehrstote (16,0 %) im Jahr 2024 war mit dem Fahrrad unterwegs. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 441 Radfahrer bei einem Unfall, darunter 192 mit einem Pedelec – umgangssprachlich als E-Bike bezeichnet.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in der vergangenen Woche weiter mitteilte, ist die Zahl der getöteten Radfahrenden insgesamt in den letzten zehn Jahren um 11,4 Prozent gestiegen, während die Zahl der Verkehrstoten insgesamt um 18,3 Prozent sank. Der Anstieg ist vor allem auf die steigende Zahl an getöteten Pedelec-Nutzern zurückzuführen (2014: 39 Getötete).

Ältere Radfahrende sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Unter den tödlich verletzten Fahrradfahrern waren 2024 knapp zwei Drittel (63,5 %) 65 Jahre oder älter. Während der entsprechende Anteil von verunglückten Seniorinnen und Senioren mit Fahrrädern ohne Hilfsmotor bei 59,4 % lag, waren 68,8 % der getöteten Pedelec-Fahrer 65 Jahre oder älter.

An einem Großteil (67,7 %) der 92.882 Fahrradunfälle mit Personenschaden (Verletzte und Getötete) war ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt. In 70,7 Prozent der Fälle war dies ein Autofahrer. Insgesamt trugen Radfahrer an rund der Hälfte solcher Unfälle die Hauptschuld (50,7 %). Je nach Unfallgegner zeigen sich allerdings Unterschiede: War der "Gegner" ein Fußgänger, so liegt die Radler-Schuldquote bei 57 Prozent, gegenüber Autofahrern trugen die Radfahrenden nur in 24,7 Prozent der Fälle die Hauptschuld, und im Bereich von Kollisionen zwischen Fahrrad und Lkw sinkt die Quote auf 20,9 Prozent.
Grundsätze der Unfallstatistik
Pedelecs im Sinne der Statistik sind handelsübliche E-Bikes mit maximal 0,25 kW Leistung und einer bei 25 km/h endenden Motorunterstützung. Wie bei Pkws werden auch bei Radfahrern Mitfahrer wie zum Beispiel Kinder mitgezählt. Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
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text  Hanno S. Ritter
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