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Sonntag, 27. April 2025
Zahl der Unfälle, Getöteten und Verletzten gesunken

Unfallstatistik 2024: Harte Zahlen, gute Tendenzen

Ende Februar liegt wie üblich die Auswertung der Unfallstatistik für das Vorjahr vor. Demnach gab es bei bei allen Kennzahlen eine – tendenziell – positive Entwicklung.
Unfallstatistik 2024: Harte Zahlen, gute Tendenzen
ACE
53 Verkehrstote jede Woche 2024:
Die Zahlen sind zu hoch, aber sie sind immerhin sinkend
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2.780 Menschen sind im Jahr 2024 bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen heute in Wiesbaden weiter mitteilte, waren das 2 % oder 59 Todesopfer weniger als im Jahr 2023. Es ist der drittniedrigste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1953. Nur in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 starben mit 2.719 beziehungsweise 2.562 Personen weniger Menschen im Straßenverkehr.

Auch die Zahl der Verletzten sank 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht, und zwar um 1 % auf rund 363.000 Personen. Die Zahl der Schwerverletzten sank sogar um 5 % auf 50.300. Dies ist der niedrigste Wert seit 1991, dem ersten Jahr, in dem die Verletzten getrennt in schwer- und leichtverletzt ausgewiesen wurden.

Eine positive Tendenz ergibt sich auch bei der Zahl der Unfälle. Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2024 gut 2,5 Millionen Verkehrsunfälle und damit ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 2,2 Millionen Unfälle waren reine Sachschaden-Crashs, was in etwa der Zahl aus dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank um ein Prozent auf gut 289.000.

Gemessen an der Einwohnerzahl gab es die meisten Todesopfer im Straßenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern mit 59 und in Sachsen-Anhalt mit 52 Getöteten je 1 Million Einwohner. Weit unter dem entsprechenden bundesweiten Mittelwert von 33 Getöteten liegen aufgrund ihrer Siedlungsstruktur die Stadtstaaten sowie das Saarland und Nordrhein-Westfalen (26).

Bezogen auf die Todesopfer gab es die besten Tendenzen in absoluten Zahlen in Niedersachsen und Sachsen, die schlechtesten in Mecklenburg-Vorpommern und NRW; prozentual lief es am besten im Saarland und in Sachsen, während Berlin und Mecklenburg-Vorpommern die größten Zuwächse vermelden müssen.

Detaillierte Ergebnisse liegen bisher für den Zeitraum Januar bis November 2024 vor. Diese zeigen, dass es bei fast allen Verkehrsbeteiligungsarten weniger Getötete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab. Der stärkste Rückgang in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 mit jeweils 21 Getöteten weniger wurde bei den Fußgängern (-5,7 %) sowie den Pkw-Insassen (-2,0 %) ermittelt. Den zweitstärksten Rückgang verzeichnete die Zahl der getöteten Fahrer von Krafträdern mit Versicherungskennzeichen (-13 Getötete bzw. -25,0 %), gefolgt von den Fahrradfahrern mit minus 10 Getöteten (-2,3 %).

Abweichend davon kamen im Rumpfjahr mehr Menschen ums Leben, die mit einem amtlich zugelassenen Kraftrad unterwegs waren, also unter anderem mit Leichtkrafträdern, Motorrollern und Motorrädern (plus neun Getötete bzw. +1,8 %). Auch die Zahl der tödlich verunglückten Menschen, die ein Elektrokleinstfahrzeug (E-Scooter) nutzten, stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (plus zwei Getötete bzw. +9,5 %).

Im Dezember 2024 gab es sechs Prozent weniger Unfälle und sieben Verkehrstote weniger als im Vorjahresmonat, aber zwei Prozent mehr Verletzte.
Grundsätze der Unfallstatistik
Zu beachten ist, dass es sich für den Dezember um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
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text  Hanno S. Ritter
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