Alle neun Sekunden ein Hilferuf
ADAC: Pannenhilfe-Einsätze steigen 2024 weiter
Wenn in Deutschland ein Auto mit einer Panne liegen bleibt, wird meist der ADAC gerufen. Das war auch im abgelaufenen Jahr 2023 so – knapp
alle neun Sekunden einmal. Die Zahlen sind wieder gestiegen, aber weit entfernt von früheren Werten. Pannenursache Nr. 1 zeigt sich seit
Jahren unverändert.
ADAC
9.927 Einsätze jeden Tag:
Die "Gelben Engel" hatten 2024 mehr zu tun als im Vorjahr
Im vergangenen Jahr absolvierten die Pannenhelfer des ADAC insgesamt 3.633.154 Einsätze, das sind 102.096 (2,9 Prozent) mehr als im Jahr 2023.
Dies gab der Club am Dienstag in München bekannt. Damit rückte der ADAC gut 9.900 Mal pro Tag oder öfter als alle neun Sekunden aus.
Die meisten Hilferufe gehen noch immer per Telefon ein, wenn auch die Zahl per App oder Web gemeldeter Fälle um 20 Prozent auf rund 600.000 anstieg.
Hauptursache für Pannenmeldungen war wie in allen Vorjahren auch 2024 eine leere oder defekte Starterbatterie. 45 Prozent der Einsätze gingen
auf dieses Konto. Dahinter folgen mit 22 Prozent Probleme mit Motor, Motormanagement oder Hochvoltsystem. Generator, Anlasser, Bordnetz
und Beleuchtung machten 10,6 Prozent der Fälle aus, gefolgt von Reifenschäden mit 8,8 Prozent. In 6,7 Prozent der Hilferufe konnten
Autofahrer ihr Fahrzeug nicht öffnen oder starten wegen eines verlorenen Schlüssels, eines defekten Schlosses oder einer übermotivierten Wegfahrsperre.
Mit der zunehmenden Zahl an Elektroautos auf den Straßen steigt auch die Zahl der E-Auto-Pannen: 43.678 Mal wurden die "Gelben Engel" von
E-Auto-Besitzern gerufen, ein Zuwachs von 46 Prozent gegenüber 2023. Auch hier war eine defekte 12-Volt-Starterbatterie die häufigste Ursache
mit sogar 50 Prozent Anteil. 16.934 Mal – plus acht Prozent – gab es Hilfe für Fahrradfahrer, bei mehr als zwei Dritteln (69 Prozent)
ist hier ein defekter Reifen Grund für den Notruf.
Rekordtag war der 9. Januar 2024 mit 19.714 Einsätzen. Damals gab es in Deutschland einen flächendeckenden, kräftigen Frosteinbruch, den
angezählte Batterien ebensowenig mögen wie Hitze. Entsprechend folgte auf den Januar als Top-Monat der August auf Rang 2.
Die ADAC-Pannenhilfe setzt sich aus rund 1.700 Helfern der "Straßenwacht" und 550 (2023: 675) Partnerunternehmen mit 5.000 Fahrzeugen zusammen.
Die Statistik gibt keinen Ausschluss über die tatsächliche Zahl an Pannen in Deutschland, weil auch andere Auto-Clubs und Dienstleister und
einige Hersteller Pannenhilfe durchführen. So hatte erst kürzlich der ADAC-Konkurrent ACV 68.358 Pannenhilfe-Schadensfälle für 2024 gemeldet und
dies als neuen Höchstwert in der über 60-jährigen Geschichte des Clubs bezeichnet.
Entwicklung der Einsatzzahlen der ADAC-Straßenwacht: