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Donnerstag, 6. Februar 2025
Crossover mit enttäuschenden Daten und hohem Preis

Mazda MX-30 nur noch mit Range-Extender

Mazda stellt die vollelektrische Variante des MX-30 mit ihrer fast schon hanebüchenen Minimal-Reichweite ein. Erhalten bleibt der Wankel-Stromer, der aber weiterhin enttäuschende Zahlen sowohl im Datenblatt als auch in der Preisliste aufweist. Trotz kleiner Aufwertungen und eines neuen Sondermodells dürfte das Auto ein Ladenhüter bleiben.
Mazda MX-30 nur noch mit Range-Extender
Mazda
Den Mazda MX-30 gibt es künftig nur
noch mit dem Range-Extender-Antriebskonzept
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Bei Mazda macht man Dinge gerne anders als der Mainstream, und manchmal ist das erfrischend und erfreulich. Den MX-30 EV mit seinem ungewöhnlichen Türkonzept und einer Reichweite von 200 Kilometern nach der Norm, realistisch eher unter 150, musste man aber schon sehr mögen, um ihn zu kaufen. Künftig sind es sogar nur noch 85 Norm-Kilometer, die der Wagen aus der nochmals auf 17,8 kWh geschrumpften Batterie schafft, allerdings nun immer ergänzt um den als Range Extender arbeitenden Wankelmotor. "Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV" heißt das offiziell.

"Serieller Hybrid" nennt sich das ebenso interessante wie aufwändige Prinzip: Der Fronttriebler-Crossover fährt immer elektrisch; wenn der Akku-Strom zur Neige geht, kann man ihn entweder per Kabel wie bei einem Plug-in-Hybriden nach"tanken" oder man nutzt den Benzin-Wankelmotor als Stromerzeuger. Der ist klein, läuft immer mit der optimalen Drehzahl, ist außerdem schon bauartbedingt leise und vibrationsarm. So ergibt sich eine Reichweite von bestenfalls 680 Kilometern.

Doch die technischen Daten sind nach wie vor klar enttäuschend: Das externe Laden der Batterie dauert trotz deren kleiner Größe 25 Minuten am Schnelllader (20 bis 80%), von Null auf Hundert vergehen über neun Sekunden, und der Verbrauch des Wankelmotors bei leerer Batterie liegt bei satten 8,3 Litern im Norm-Mittel. Auf der Autobahn sind es sogar 10,5 Liter, obwohl die Höchstgeschwindigkeit nur mickrige 140 km/h beträgt.

In allen Ausstattungsvarianten verfügt der MX-30 im Modelljahr 2025 über einen auf 10,25 Zoll vergrößerten Bildschirm. Das Navigationssystem bietet in Verbindung mit der MyMazda-App eine neue Online-Suchfunktion für Sonderziele sowie eine integrierte Ladeplanung. Smartphones lassen sich jetzt kabellos über Apple CarPlay oder Android Auto verbinden.

Anpassungen wurden darüber hinaus bei den mehrfarbigen Außenlackierungen und bei den Innenraumfarben vorgenommen, wobei die beiden Topvarianten nur noch mit weißem Kunstleder und Melange-Stoff im Interieur erhältlich sind.

Im Angebot sind fünf Ausstattungslinien, wobei "Nagisa" auf Platz 4 der Hierarchie als Sondermodell vermarktet wird. Es verfügt über eine Ausstattung mit terracottafarbenem Kunstleder und schwarzem Velourskunstleder, weitere Merkmale sind schwarze 18-Zoll-Räder und eine Grill-Einfassung in Dark Chrome. Zur Wahl stehen optional u.a. drei (im Konfigurator noch nicht gelistete) Multi-Tone-Lackierungen in "Zircon Sand", "Machine Grey" oder "Ceramic White" jeweils kombiniert mit einem schwarzen Dach. Im Übrigen basiert das Sondermodell auf dem mittlerem Niveau "Makoto" ergänzt um ein Bose-Soundsystem.

Der "Nagisa" kostet ab 42.990 Euro und damit 2.500 Euro mehr als "Makato". Da die Sondermodell-Zugaben einzeln nicht bestellbar sind, ist ein Preisvorteil nicht errechenbar. Der günstigste MX-30 R-EV kostet ab 36.000 Euro. Zu diesen Tarifen und mit diesem Datenblatt dürfte das Auto auch in seiner zweiten Lebenshälfte ein Ladenhüter bleiben: Gerade einmal 1.436 Exemplare wurden laut KBA im abgelaufenen Jahr neu zugelassen.
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text  Hanno S. Ritter
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