Mercedes erhält Genehmigung in den USA
Kommt türkisfarbenes Licht für autonom fahrende Autos?
Wenn künftige Autos streckenweise autonom fahren werden, ist es sinnvoll, diesen Zustand nach außen erkenntlich zu machen.
Vermutlich wird es auf türkisfarbene Zusatzlichter hinauslaufen, wie sie Mercedes präferiert und jetzt erstmals einsetzen darf.
Mercedes-Benz
Türkisfarbenes Markierungslicht soll nach dem
Willen von Mercedes künftig hochautomatisiert fahrende Autos kennezichnen
Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller eine Ausnahmegenehmigung für spezielle Markierungslichter
für hochautomatisiertes Fahren (SAE-Level 3) in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada erhalten.
Solcherart Markierungslichter sollen die Akzeptanz und die Sicherheit erhöhen, da ein automatisierter Fahrmodus
damit auch von außen klar erkennbar ist. "Dies schafft Transparenz und gestattet einen natürlicheren Umgang mit
automatisiert fahrenden Fahrzeugen", heißt es bei Mercedes. Beispiele hierfür sind etwa die Polizei, die sich
bei einem türkis leuchtenden Fahrzeug etwa nicht an einem lesenden Fahrer stören soll - oder Fußgänger, die
im Straßenverkehr erkennen können, dass keine Verständigung per Blick oder Handzeichen mit dem Fahrer möglich ist.
Mercedes hat die Markierungslichter für automatisiertes Fahren in die Scheinwerfer, Heckleuchten und Außenspiegel integriert.
Der Autobauer setzt dabei auf türkis als Farbe. Warum gerade türkis, mag man fragen. Nun, einerseits, weil rot, gelb,
grün, weiß und blau im Straßenverkehr bereits vergeben sind und eine Verwechslungsgefahr ausgeschlossen werden soll.
Andererseits haben Probandenstudien laut Mercedes aufgezeigt, dass Türkis die optimale Farbe für automatisiertes Fahren ist.
Sowohl bei physiologischen wie auch bei psychologischen Faktoren erreichte Türkis höhere Werte als andere Farben. Türkis ist
außerdem in der SAE J3134 "ADS Marker Lamps" als Farbe beschrieben, die den Systemzustand anzeigt. Für die Entwicklung und
Genehmigung des neuen Lichtkonzeptes hätten Ingenieure, Compliance-Manager, Datenschützer und sogar "Experten für Ethik"
fachübergreifend als interdisziplinäres Team zusammengearbeitet, erklärt der Autobauer.
Der Autobauer möchte die Farbe weltweit standardisieren und sieht die jetzige Genehmigung in den zwei Bundesstaaten als ersten
Schritt. In Kalifornien darf Mercedes sofort starten, allerdings nur in herstellereigenen Versuchsfahrzeugen für zunächst zwei Jahre,
in Nevada beginnt der Einsatz in allen Serienmodellen, aber erst zum Modelljahr 2026. In den USA setzt jeder Bundesstaat eine
separate Zertifizierung voraus. Während in Deutschland der sog. "DRIVE PILOT" bereits seit 2022 erhältlich ist, debütierten in
den USA die ersten Serienfahrzeuge erst vor Kurzem auf den Straßen Kaliforniens und Nevadas.
Im Innenraum setzt Mercedes ebenfalls auf eine türkisfarbene Kennzeichnung des hochautomatisierten Fahrens - ebenso BMW.