Umzug nach Wesseling / »New Work«-Ansatz ohne feste Arbeitsplätze
Nissan: Schicke Zentrale mit neuem Arbeitskonzept
Noch bevor Allianzpartner Renault nach Köln umzieht, hat Nissan bereits Brühl verlassen. Künftig operiert der Autobauer aus einem
schicken Gebäude in einem eher unbekannten Ort. Den Mitarbeitern steht ein wesentlich schöneres Arbeitsumfeld bevor, aber auch große
konzeptionelle Veränderungen. Der Autobauer gewährt interessante Einblicke.
Nissan
In der schicken neuen Zentrale von Nissan Deutschland
gibt es kaum mehr feste Arbeitsplätze
Die Nissan Center Europe GmbH hat ihren Bürostandort von Brühl ins benachbarte Wesseling verlegt. Seit Mitte Mai ist die Stadt am Rhein
zwischen Köln und Bonn neuer Standort der Deutschlandzentrale des japanischen Automobilherstellers.
Das dreigeschossige Gebäude wurde 1920 erbaut und nun generalsaniert. Innen setzt Nissan auf ein Konzept nach dem "New Work"-Prinzip.
Das bedeutet, dass es für die meisten der knapp 190 Mitarbeiter keine festen Zimmer und Arbeitsplätze mehr gibt. Eine weitgehend offene
Bürolandschaft soll für einen "lockeren Austausch" untereinander sorgen und ein "digitales, flexibles und mobiles" Arbeiten ermöglichen.
Die zehn Meetingräume und die sogenannten 84 "Flexdesks" - kleine höhenverstellbare Schreibtische mit zwei Monitoren und Notebook-Anschluss,
teilweise in "Silent-Bereichen" - können sich die Mitarbeiter flexibel nach ihren Wünschen vorab reservieren. Dazu gibt es 18 "Hotdesks" -
abgeteilte Bereiche an langen Tischen ohne Monitore - als spontan nutzbare Arbeitsplätze, die für Mitarbeiter und Besucher frei verfügbar sind.
In der Regel teilt bei solchen Konzepten nur ein Teil der Belegschaft das Ziel, "neue Perspektiven zu eröffnen, stimulierend zu wirken
und die Zufriedenheit zu steigern", wie Nissan es formuliert - zumal nicht alle Beschäftigten gleich behandelt werden: Die Abteilungen
Recht, Personal und Betriebsrat bekommen feste Räume. Rechnet man zusammen, sind wohl nie auch nur annähernd alle Mitarbeiter
gleichzeitig anwesend.
Eine Küche mit Terrasse im Erdgeschoss und Teeküchen in den oberen Stockwerken, ein Ruheraum, Sitzecken und sechs "Thinktanks"
vervollständigen die Ausstattung. 70 Parkplätze befinden sich auf dem Gelände. In einem separaten Gebäude untergebracht sind
die "Pressewerkstatt" und ein Schulungsbereich.
Im Zuge der strategischen Allianz mit Renault hatte Nissan Deutschland seinen Sitz zuletzt auf dem Brühler Gelände der
Deutschlandzentrale des französischen Automobilherstellers. Dorthin zog Nissan im Jahr 2001; zuvor war das Unternehmen
seit 1978 an verschiedenen Standorten in Neuss ansässig. Renault zieht wie berichtet Ende des Jahres nach Köln.