Werk Hambach soll verkauft werden
Mercedes: Kehrtwende in Frankreich
Daimler will sein Werk im französischen Hambach aufgeben und an einen Dritten verkaufen. Hintergrund sind offenbar
starke Absatzsorgen bei Mercedes. Vor zwei Jahren klang das beim Präsidenten-Termin noch völlig anders.
Daimler
Daimler will sein Mercedes- und Smart-Werk
im französischen Hambach verkaufen
Mercedes-Benz plant den Abstoß des Werks in Hambach. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mit und verwies zur Begründung
auf Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur und Steigerung der Effizienz. "Ein wichtiger Stellhebel hierfür ist die Anpassung
und Neuausrichtung der Kapazitäten innerhalb des globalen Produktionsnetzwerks", erklärte ein Sprecher.
Man befinde sich auf dem Weg zur CO2-neutralen Mobilität der Zukunft und investiere in den kommenden Jahren massiv in die Transformation
des Unternehmens, hieß es weiter. Man wolle Nachfrage und Kapazität in Einklang bringen.
Daimler plant nun die Aufnahme von Gesprächen mit möglichen Kaufinteressenten. Man darf annehmen, dass solche bereits existieren.
Ziel sei es, dem Standort eine bestmögliche Zukunftsperspektive zu geben. Auch sollen die aktuellen Smart Fortwo, obschon sie aktuell
nicht bestellbar sind, bis zum Generationswechsel weiter in Hambach gebaut werden. Der Nachfolger entsteht
wie
berichtet in China.
Im Mai 2018 hatte Daimler den Bau eines Mercedes-EQ-Modells in Hambach angekündigt. Man gehe "den nächsten Schritt" und bringe
"erstmals in unserer über 100-jährigen Geschichte die Produktion von Mercedes-Benz nach Frankreich", hatte der damalige Konzernchef
Dieter Zetsche
bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron erklärt. Von 500
Millionen Euro Investitionen war die Rede - und auch davon, in Hambach zusätzlich nicht-elektrische Modelle der Mercedes-Kompaktklasse
(A, B, CLA, GLA, GLB) zu bauen.
Das im Oktober 1997 eingeweihte Werk "Smartville" im lothringischen Hambach fertigt aktuell nur den Smart Fortwo EQ. Bis heute sind dort gut
zwei Millionen Fortwo vom Band gelaufen. Die Zahl der Mitarbeiter dort liegt laut Mitteilung bei 1.600, die Daimler-Website nennt dagegen die
Hälfte. Der Smart Forfour wird zusammen mit dem Schwestermodell Renault Twingo in Slowenien gebaut.